Hallen-Weltrekord durch Tirunesh Dibaba in Boston
Das US-Hallen-Meeting "Boston Indoor Games" hat am Samstag die Jagd nach einem neuen Weltrekord im Fernduell mit dem Sparkassen-Cup in Stuttgart gewonnen. Im Reggie Lewis Center war es die Äthiopierin Tirunesh Dibaba, die mit einer Zeit von 14:32,93 Minuten just jenen 5.000-Meter-Hallen-Weltrekord pulversierte, den ihre Landsfrau Berhane Adere vor einem Jahr mit 14:39,29 Minuten in Stuttgart aufgestellt hatte.
Tirunesh Dibaba lief in Boston einen neuen Weltrekord (Foto: Hörnemann)
Die Freiluft-Weltmeisterin wurde lange Zeit von ihrer Schwester Ejagayehu Dibaba unterstützt, die entscheidenden Reserven konnte sie aber nur selbst mobilisieren, so dass sie sich noch über 25 Sekunden Vorsprung herauslief.Tirunesh Dibaba wurde diese herausragende Leistung mit einem Weltrekordbonus von 25.000 US-Dollar versüßt. "Über das Geld habe ich mir keine großen Gedanken gemacht. Vor zwei Monaten lief das Training noch schlecht und ich hätte nie an so eine Leistung denken können. Aber dann haben sich die Dinge geändert. Jetzt kehre ich mit guten Erinnerungen nach Hause zurück", sagte die erst 19-jährige.
Meseret Defar nur knapp vorbei
Ihrem Beispiel wäre in Boston über 3.000 Meter beinahe ihre Landsfrau Meseret Defar gefolgt. In 8:30,05 Minuten lief die Hallen-Weltmeisterin die zweitschnellste Zeit der Geschichte und nur um neun Zehntel an einem weiteren Weltrekord von Berhane Adere vorbei. Um ein Haar hätte die Stuttgart-Starterin also an einem Abend gleich zwei Bestmarken verloren.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war das Kugelstoßen der Männer, das der Olympia-Zweite Adam Nelson (USA) mit 21,66 Metern für sich entschied. Seine Landsmänner Christian Cantwell (20,94 m) und John Godina (20,68 m) lieferten ihm einen erbitterten Kampf, konnten ihm aber letztlich nicht Paroli bieten.
Niederlagen für Kenenisa Bekele und Bernard Lagat
Olympiasieger Kenenisa Bekele (Äthiopien; 7:41,42 min) musste über 3.000 Meter eine Niederlage gegen den Iren Alistair Cragg (7:39,89 min) einstecken. Dieses Schicksal ereilte auf der Meile auch den Olympia-Zweiten Bernard Lagat (Kenia; 3:53,61 min) im Duell mit seinem Landsmann Laban Rotich (3:53,18 min).
Als namhafte Gäste aus Europa feierten die slowenische Hallen-Europameisterin Jolanda Ceplak (800m; 2:01,52 min) und die schwedische Siebenkampf-Olympiasiegerin Carolina Klüft (Weitsprung; 6,63 m) jeweils ungefährdete Siege. Aus den Sprintwettbewerben ragte die persönliche Bestleistung von 6,53 Sekunden über 60 Meter des international unbeschriebenen US-Boys Jason Smoots heraus.
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