| Neapel Tag 6

Caterina Granz vergoldet Universiade-Abschluss

Caterina Granz hat am Samstag, dem letzten Tag der 30. Sommer-Universiade in Neapel, Gold über 1.500 Meter gewonnen. Es war die erste Goldmedaille für Deutschland bei diesen Meisterschaften. Bronze gab es zum Abschluss für Diskuswerfer Henning Prüfer und Hochspringerin Imke Onnen.
Alexandra Dersch / pm

Es ist ihre erste internationale Medaille auf der Bahn und die glänzt gleich golden: Caterina Granz (LG Nord Berlin) lief am Samstagabend, dem letzten Tag der Universiade in Neapel (Italien), vom ersten Schritt an der Goldmedaille entgegen. Ganz entgegen ihrer eigentlichen Planung: „Ich hatte eigentlich nicht geplant, vom ersten Meter an vorne zu sein, aber ich bin recht schnell gestartet.“

Eine Führung, die die 25-jährige Hallen-EM-Teilnehmerin bis ins Ziel nicht mehr abgab, auch wenn sie zwischenzeitlich zitterte: „Die Australierin war direkt neben mir und ich wusste, dass sie stark ist. Ich habe nicht gesehen, wo sie genau lag und musste die ganze Zeit damit rechnen, dass sie noch einmal ran kommt.“ Doch Caterina Granz blieb konzentriert und nutzte eine kurze Schwäche der Australierin Georgia Griffith auf der letzten Runde, um sich entscheidend abzusetzen. In 4:09,14 Minuten setzte sich die Psychologie-Studentin der FU Berlin vor der Favoritin Griffith (4:09,89 min) durch.

„Ich kann diesen internationalen Titel noch nicht richtig einordnen, weil ich eigentlich gedacht hatte, hier mit Silber raus zu gehen. Aber bei einer Meisterschaft auf den Punkt fit zu sein, ist das, was sich jeder Athlet wünscht“, sagte Caterina Granz. Es war zudem der erhoffte goldene Abschluss für das deutsche Team, das in Neapel insgesamt 18 Medaillen (1-9-8) gesammelt hatte.

Positiver Spirit

Eine Bilanz, für die der Leiter der deutschen Delegation David Storek positive Worte fand: „Wir können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Unser Ziel war es, 15 Mal Edelmetall zu gewinnen. Das haben wir erreicht, auch wenn wir uns über die ein oder andere goldene Medaille mehr nicht beschwert hätten. Wichtiger ist es aber für uns als Verband, dass wir uns über eine hervorragende Quote an Top-Acht-Platzierungen freuen durften. Für eine Nachwuchsveranstaltung wie diese sind solche Finalplatzierungen von enormer Bedeutung.“

Außerdem hätten die deutschen Athletinnen und Athleten mit ihrer professionellen Einstellung überzeugt. „Das ganze Team hat einen unglaublich positiven Spirit gehabt, ausgestrahlt und gelebt. Das war die Basis für die Studierenden, um viele wichtige Erfahrungen für die weitere sportliche Laufbahn mitnehmen zu können“, sagte das studentische Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh).

Imke Onnen überrascht sich mit Bronze

Eine solche bleibende Erinnerung nahmen dann auch Henning Prüfer und Imke Onnen mit nach Hause. Hochspringerin Imke Onnen (Hannover 96) sicherte sich Bronze dank einer mit Leichtigkeit überwundenen Höhe von 1,91 Metern. Erst an der WM-Norm von 1,94 Metern, die die 24-Jährige in dieser Saison aber bereits überspringen konnte, entschied sich der Dreikampf um Gold mit den beiden Ukrainerinnen Yuliia Chumachenko und Iryna Gerashchenko.

„Mit 1,91 Metern kann ich sehr zufrieden sein. Ich habe nicht mit einer Medaille gerechnet“, sagte Imke Onnen nach dem Wettkampf, den Yuliia Chumachenko (1,94 m) vor Iryna Gerashchenko (1,91 m) für sich entschied. Es war der eine Fehlversuch bei der Sprunghöhe von 1,88 Meter, der Silber von Bronze trennte.

Bronze mit Bestleistung für Henning Prüfer

Auf den Punkt fit war auch Diskuswerfer Henning Prüfer (SC Potsdam). Mit 63,52 Metern holte er in Bestleistung die Bronzemedaille. Mit dieser Weite blieb er abermals über die Stabilisationsnorm für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober), als erste Norm sind 65,00 Meter gefordert. Gold ging an den herausragenden Australier Matthew Denny (65,27 m). Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge) landete auf Platz 12 (53,81 m).

Über 4x400 Meter liefen Djamila Böhm (ART Düsseldorf), Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim), Katharina Carolin Trost (LG Stadtwerke München) und Christine Salterberg (LT DSHS Köln) als Sechste ins Ziel (3:34,66 min). Gold ging an das Quartett aus der Ukraine (3:30,82 min).

Deborah Schöneborn Vierte im Halbmarathon

Bereits um sieben Uhr morgens war die Berlinerin Deborah Schöneborn bei bereits 23 Grad und einer 87-prozentigen Luftfeuchtigkeit auf die Halbmarathondistanz gegangen, die über eine Rundstrecke vornehmlich entlang der Küste Neapels ausgetragen wurde. Die erste Stunde konnte sie in einer zehnköpfigen Spitzengruppe gebildet gut mitrollen, bis dann die favorisierten Läuferinnen aus Asien das Tempo verschärften.

Deborah Schöneborn nahm die Herausforderung an, während immer mehr Läuferinnen abreißen lassen mussten. Erst auf den letzten Kilometern, nachdem das japanische Trio Yuka Suzuki, Rika Kaseda und Yuki Tagawa noch einmal auf das Gaspedal gedrückt hatte, verlor auch die Athletin der LG Nord Berlin den Anschluss.

Mit 1:15:03 Minuten wurde die 25-Jährige Vierte. Ihre Schwester Rabea Schöneborn kam nicht ins Ziel. Der Titel ging an Yuka Suzuki, die ihre beiden Teamkolleginnen mit einem frühzeitig angezogenen fulminanten Sprint abhängen konnte (1:14:10 h).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.
 

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024