Chantal Butzek steigert sich auf 7,59 Sekunden
Obwohl sie ihrer Aussage nach „Pudding“ in den Beinen hatte, verbesserte sich Chantal Butzek (LC Paderborn) am Sonntag bei den Westfälischen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Dortmund im 60 Meter-Sprint der weiblichen Jugend U 18 von 7,68 auf hervorragende 7,59 Sekunden und gab damit der starken Wattenscheiderin Ronja Frei (7,77 sec) recht deutlich das Nachsehen.
„Mit dieser Steigerung hatte ich zum augenblicklichen Zeitpunkt nicht gerechnet“, meinte die erst 15-Jährige.Die junge Nachwuchssprinterin, die stets gut aufgelegt ist, führt ihre Leistungsverbesserung vor allem auf die gute Küche ihrer Mutter Ursula und die vorbildliche Betreuung durch ihren Trainer Bernhard Bensch zurück. Ihr Vater Peter Butzek ergänzte: „Einen besseren Coach als Bernard Bensch hätte Chantal nicht finden können. Herr Bensch achtet vor allem darauf, dass sie behutsam aufgebaut wird.“
Einen viel versprechendes Hallendebüt feierte auch Gina Lückenkemper (LAZ Soest), die im 200 Meter-Lauf der weiblichen Jugend U 18 in ausgezeichneten 24,21 Sekunden der gleichaltrigen Konkurrenz nicht die Spur einer Chance ließ. „Ursprünglich hatte ich mir eine Zeit von 24,60 Sekunden vorgenommen. Daher bin ich mit meiner Vorstellung mehr als zufrieden“, sagte die 16-Jährige, die bei ihrem überzeugenden Auftritt ihre persönliche Hallen-Bestleistung, die sie 2012 als 200 Meter-Siegerin beim Hallen-Länderkampf im französischen Val de Reuil erzielte, um zwei Zehntelsekunden verbesserte.
Traumstart für Gina Lückenkemper
Ihr Trainer Harald Bottin bezeichnete die neue persönliche Bestzeit seines Schützlings als Traumstart in die Hallensaison. „Dass sie recht viel drauf hatte, zeichnete sich bereits im Training ab. Gina wird in dieser Hallensaison nur über 200 Meter starten, weil diese Distanz ihr am meisten liegt“, kündigte Harald Bottin an.
Gina Lückenkemper, die bereits seit knapp fünf Jahren bei Harald Bottin trainiert, gelang vor einem Jahr der große Durchbruch, als sie bei den U20-Weltmeisterschaften in Barcelona (Spanien) über 200 Meter in 23,98 Sekunden das Halbfinale erreichte.
Eine starke Vorstellung bot auf der 200 Meter-Distanz auch der Paderborner Christian Noll, der sich bei der männlichen Jugend U 20 auf der Hallenrunde von 22,10 auf 21,89 Sekunden verbesserte. Der Schützling von Thomas Prange spielte noch bis 2007 Basketball und wechselte dann zur Leichtathletik, in der auch seine drei Jahre ältere Schwester Sarah Nolte aktiv ist.
Hohes Niveau im Sprint
„Mein Lauf war vom Start weg gut. Mein Ziel ist nun, bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Halle über 200 Meter unter die ersten Acht zu kommen,“ erklärte der 1,91 Meter große Ex-Basketballer.
Auf einem hohen Niveau stand der 60 Meter-Sprint der männlichen Jugend U 20, den Philipp Pelka (SC Eintracht Hamm), der im Vorjahr noch eine persönliche Bestzeit von 7,33 Sekunden hatte, in ausgezeichneten 6,94 Sekunden vor Maximilian Maciejewski (LC Paderborn, 6,97 sec) und Mehrkämpfer Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal, 6,97 sec) gewann.
Im 60 Meter-Sprint der weiblichen Jugend U 20 erwischte Annika Drazek (TV Gladbeck) keinen allzu guten Start, so dass sie sich als Siegerin mit 7,77 Sekunden zufrieden geben musste. „Ich führe zurzeit unter der Regie meines neuen Trainers Heiner Preute ein qualitativ hochwertiges Training durch, so dass ich bei meinen nächsten Wettkämpfen sicherlich einen besseren Start hinlegen werde“, kündigte die 17-Jährige an. Auch ihr Erfolg über 60 Meter Hürden in 8,81 Sekunden hatte einen kleinen „Schönheitsfehler“, denn sie knickte an der fünften Hürde ein wenig ein.
Letzte Standortbestimmung für Philipp Menn
Als letzte Standortbestimmung vor den Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Frankfurt-Kalbach betrachtete Philipp Menn (LG Kindelsberg-Kreiuztal) seine Teilnahme an den Titelkämpfen. Seine beste Leistung erzielte er dabei im Weitsprung der männlichen Jugend U 20 mit der neuen persönlichen Bestweite von 7,19 Metern (bisher 7,10 m).
„Ich bin schwer in den Wettkampf gekommen. Erst im letzten Versuch konnte ich mein augenblickliches Leistungspotential entfalten“, berichtete der vielseitige Kindelsberger, dessen 6,97 Sekunden über 60 Meter (3.) eine neue persönliche Bestzeit bilden. Zudem egalisierte er im Stabhochsprung mit 4,30 Metern seine persönliche Bestleistung.
Im Stabhochsprung der weiblichen Jugend U 20 kam Desiree Singh (LG Lippe-Süd) mit 3,80 Metern erwartungsgemäß zu Titelehren. Anschließend kümmerte sich die U18-Weltmeisterin liebevoll um ihre fünfmonatige Tochter Emma. „Ich bin nach meiner Schwangerschaft noch nicht wieder so weit, aber es geht mit mir weiter aufwärts“, stellte die junge Mutter, die in diesem Jahr schon 3,90 Meter meisterte, fest.
Lilli Schnitzerling über 4,10 Meter
Ihre Teamkollegin Lilli Schnitzerling, die zum Jahreswechsel in die Frauenklasse aufgerückt ist, überquerte außerhalb der Wertung respektable 4,10 Meter und zeigte sich damit im Hinblick auf die Deutschen Hallen-Meisterschaften am 23./24. Februar an gleicher Stelle optimistisch.
Enttäuscht war dagegen Falk Wendrich (TV Wattenscheid 01), der sich im Hochsprung mit der für ihn bescheidenen Höhe von 2,05 Metern begnügen musste. „Aufgrund der engen Hallenverhältnisse musste ich mit sechs statt acht Schritten anlaufen. Das hat mich irritiert. Den Wettkampf werde ich so schnell wie möglich abhaken“, hat sich der U20-Vize-Weltmeister vorgenommen.
Die Sprung-Wettbewerbe bei der männlichen Jugend U 18 beherrschte recht eindrucksvoll Julian Kröpsky (LAV Bünde), der im Hochsprung mit 1,87 Metern, im Weitsprung mit 6,39 Metern und im Dreisprung mit 13,76 Metern gleich dreimal zu Titelehren kam.
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