Cross-Challenge in Neuss bleibt auf der Strecke
Nach neun Auflagen ist Schluss. Die Asics Cross-Challenge in Neuss wird es in diesem Winter nicht mehr geben. "Der Hauptgrund war der ziemlich große Aufwand der Veranstaltung", erklärte Martin Limbach vom Kreissportbund Neuss gegenüber leichtathletik.de.
Dieter Baumann wird nicht mehr wie im Vorjahr in Neuss durchstarten (Foto: Klaue)
Weitere Probleme ergaben sich mit dem Ausstieg der Citylauf GmbH als Träger, im Sponsorensektor, aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen aus der Region und der nicht mehr sichergestellten Öffentlichkeitsarbeit. Die 30.000 Euro teure Veranstaltung, die Asse wie Dieter Baumann, Edith Masai oder Sonja Oberem anlockte, wäre weiterhin von Hauptsponsor Asics unterstützt worden. Promotion-Manager Matthias Kohls signalisierte grünes Licht, wenn es mit der Challenge weiter voran gegangen wäre. Doch die für deutsche Verhältnisse hochwertige Cross-Veranstaltung auf der Neusser Galopprennbahn wird eingestampft, das haben die Veranstalter nun beschlossen.
"Neuss hatte ein hohes Niveau"
"Neuss war neben Darmstadt die beste Cross-Veranstaltung in Deutschland", bedauert DLV-Teamleiter Lothar Hirsch diese Entwicklung, "es ist schade, dass dieser Eckpfeiler wegbricht. Neuss hatte ein hohes Niveau." Und das, obwohl der Cross in Deutschland längst nicht den Stellenwert genießt wie in anderen Ländern: "Wir haben uns mit dem Cross immer schwer getan."
Nachdem Sponsor Asics durchaus weiter Interesse hat, eine größere Cross-Veranstaltung auf deutschem Boden zu unterstützen, stellt sich nun die Frage nach denkbaren Alternativen.
"Regensburg wäre eine Möglichkeit", sagt Lothar Hirsch. In der Oberpfalz hat man mit der erforderlichen Finanzspritze durchaus Interesse an einer Cross-Challenge und sich dort schon mit zwei glänzend organisierten Deutschen Cross-Meisterschaften für weitere Events im Gelände empfohlen.
Indoor-Cross als neue Idee?
Aber auch die von Asics bereits auf Vereinsebene unterstützten Orte wie Rehlingen, Tübingen oder Pirna sollte man nicht außer Acht lassen. "Es wäre auch sinnvoll, dorthin zu gehen", glaubt Lothar Hirsch, "aber es ist schwierig, etwas aus dem Boden zu stampfen."
Dieser Einschätzung schließt sich auch Asics-Sprecher Matthias Kohls an, aber er betont: "Wir lassen uns jede Möglichkeit offen. Wir hören uns gerne ein gutes Konzept an. Für uns war der Cross gerade im Winter ein Eckpfeiler." Auch innovativen Ideen verschließt sich der Sportartikelhersteller nicht, sondern hält beispielsweise einen "Indoor-Cross" für eine interessante Sache.
Solche Ansätze können den angeschlagenen Crosslauf in Deutschland eigentlich nur voranbringen. Vielleicht ist ja das Aus in Neuss die Signalwirkung für einen Neubeginn an anderer Stelle.