Christian Blum - Marschieren als Training
Christian Blum ist der schnellste deutsche Mann des Jahres 2007 – und das mit gerade einmal zwanzig Jahren. Momentan absolviert der Newcomer des Jahres die Grundausbildung bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr im bayerischen Dillingen. Zu den schnellen Beinen hat er zu diesem Anlass jetzt auch noch eine schnittige Frisur verpasst bekommen.

„Das war schon eine große Enttäuschung für mich. Muskelfunktionstests haben ergeben, dass bei mir ein Ungleichgewicht zwischen der Beinstreck- und der Beinbeugemuskulatur vorliegt. Ich muss in Zukunft meinen Beinbeuger noch mehr kräftigen, damit so eine Verletzung nicht mehr passiert“, erklärt Christian Blum, der die erste größere Verletzung in seiner Karriere aber physisch und psychisch gut verarbeitet hat. „Ich kann im Training wieder voll belasten; ohne in meinen Beuger ‚hinein zu hören’. Bei der Physiotherapie hatte ich letzte Woche sogar ganz vergessen, an welchem Bein die Verletzung überhaupt war.“
Seit September wieder Training
Seit September steckt Christian Blum wieder im Training. „Wir haben dieses Jahr sehr früh wieder angefangen zu trainieren, um vor der Grundausbildung bei der Bundeswehr schon ein paar Grundlagen zu schaffen. Ich befinde mich voll im Soll, auch wenn ich unter der Woche nicht so regelmäßig trainieren kann“, sagt er und fügt lächelnd hinzu: „Aber das Marschieren und Robben ist ja auch irgendwie Training.“
In der kommenden Woche müssen seine Mitstreiter in Dillingen aber ohne ihren schnellen Kameraden auskommen. Am Samstag fliegt Christian Blum zusammen mit 52 weiteren DLV-Athletinnen und Athleten nach Monte Gordo (Portugal) in ein einwöchiges Trainingslager, das der DLV für sein TOP-Team eingeplant hat.
Hallensaison fest eingeplant
Wenn nichts Außergewöhnliches dazwischen kommt, möchte Christian Blum eine komplette Hallensaison laufen. „Mein unmittelbares Ziel für 2008 ist somit die Hallen-WM in Valencia (Spanien). Dann hatte ich zumindest eine WM. Falls ich allerdings merken sollte, dass mich die Grundausbildung zu sehr schwächt, werden wir kurzfristig umplanen und die Hallensaison einschränken oder weglassen.“
Christian Blum und sein Trainer Ewald Kaufmann wollen für die Olympiasaison nichts riskieren. In Peking will er in der 4x100-Meter-Staffel und über 100 Meter an den Start gehen. „Das ist ein schweres Vorhaben, aber ich habe ganz fest geplant, das zu schaffen!“ Unterstützung erfährt Christian Blum weiterhin vom LAC Quelle Fürth/München 1860. Anfang Oktober hat er sich für weitere zwei Jahre dort verpflichtet.