Christian Blum und Martin Keller mit EM-Norm
Eine lächerliche Hundertstelsekunde lag Christian Blum vor den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig an diesem Wochenende über der Norm (6,66 sec) für die Hallen-EM in Paris (4. bis 6. März). Nachdem er die Vorgabe bereits im Halbfinale in 6,65 Sekunden unterboten hatte, knackte der Chemnitzer Martin Keller im Finale in seinem Windschatten in 6,65 Sekunden ebenfalls die Norm.
Er wollte es. Er wollte es unbedingt. Das war Christian Blum am Samstag der Deutschen Hallenmeisterschaften anzusehen. Bereits im Vorlauf gab der 23-Jährige Vollgas. Und wieder leuchteten 6,67 Sekunden auf – wieder eine Hundertstel über der Norm.Doch schon im Halbfinale änderte sich das. In 6,65 Sekunden hakte er die Norm diesmal als zweiter deutscher Sprinter nach dem Münchner Tobias Unger ab. Der verzichtete wegen einer Muskelverhärtung, die er sich im Vorlauf zugezogen hatte, auf die beiden weiteren Läufe. „Ich wollte das abrufen, was ich im Training gezeigt habe. Das ist mir gelungen“, sagte Christian Blum.
Im Finale verlor Tobias Unger dann sogar noch seine deutsche Jahresbestleistung. Nachdem Christian Blum nach der Normerfüllung im Halbfinale den ersten „Erledigt-Haken“ auf seiner To-Do-Liste machen konnte, folgten im Finale die nächsten beiden. In 6,63 Sekunden unterbot er die deutsche Jahresbestleistung um eine Hundertstel und holte sich seinen zweiten Hallen-DM-Titel nach 2007. Auch damals hatten die nationalen Titelkämpfe in der Halle in der Arena in Leipzig stattgefunden.
„Ausrutscher“ in Paris?
„Ich freue mich über diese 60er-Zeiten, irgendwann wird auch wieder ein Ausrutscher kommen. Jetzt werde ich mich auf die EM vorbereiten, mal sehen, was da geht“, sagte Christian Blum. Und auch ein anderer hatte nach dem Finale allen Grund zum Jubeln. 6,70 Sekunden standen für Martin Keller in diesem Jahr bislang zu Buche, im Endlauf lief er im Sog von Christian Blum zu 6,65 Sekunden und empfahl sich damit ebenfalls für Paris.
„Das Training war auf die Landesmeisterschaften und Chemnitz ausgerichtet. Das hat schon mal gut geklappt“, erklärte Martin Keller. „Dann hatte ich zwei, drei Wochen angezogen und mir in dieser Woche die nötige Frische geholt, sodass ich die Norm angreifen konnte.“
Die Hallen-DM live - heute ab 10 Uhr
Hallen-DM in Leipzig
26./27. Februar 2011