Christian Duma im "Konzert der Großen"
21.000 Leichtathletik-Fans feierten am vergangenen Freitag beim ISTAF in Berlin die Stars der Szene, die im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark beim letzten Golden-League-Meeting der Saison um Zeiten, Platzierungen und den Jackpot kämpften. Mitten im "Konzert der Großen" bekam der 400-Meter-Hürden-Läufer Christian Duma zum ersten Mal die Chance, eine solche Atmosphäre hautnah mitzuerleben.
Christian Duma traf beim ISTAF zum ersten Mal auf internationale Weltstars (Foto: Gantenberg)
Wenige Minuten nach 21 Uhr ging der 20-Jährige auf die Strecke und hatte ein Rennen erwischt, das die Zuschauer mit besonderer Spannung verfolgten. Felix Sánchez (Dominikanische Republik) lief um seinen Anteil am Gold-Jackpot und holte sich souverän den Sieg. Als Siebenter überquerte Christian Duma die Ziellinie – völlig ausgepowert. Eine gute halbe Stunde hatte er damit zu kämpfen, sich von den Anstrengungen des Laufes einigermaßen zu erholen.Vor dem Start kam das Zittern
Trotzdem: "Es war einfach super und ich bin froh, dass ich hier mitlaufen durfte", freute sich der junge Mann aus Hessen später. Internationale Erfahrung hat er zwar durchaus, war im vergangenen Jahr Jugend-Europameister und lief im August bei der EM in München gegen den späteren Goldmedaillengewinner Stéphane Diagana (Frankreich), aber mit dem ISTAF-Start lässt sich das alles nicht vergleichen. "Zu so später Stunde und unter Flutlicht bin ich noch nie gelaufen. Auf der Fahrt ins Stadion kam dann schon das Zittern, aber ich dachte mir am Start Renn einfach'."
Mit 50,58 Sekunden als Endergebnis war Christian Duma fast zufrieden – "Mehr war nicht drin, das Training ist momentan voll auf den Weltcup ausgerichtet." -, aber ein wenig hatte er doch auf eine neue persönliche Bestzeit gehofft. Die steht bei 50,26 Sekunden und stammt aus dem vergangenen Jahr. In dieser Saison hatte bisher immer das letzte Quäntchen gefehlt, um diese Leistung zu verbessern. Auch die EM brachte nicht den erhofften Lauf unter 50 Sekunden.
Ziel beim Weltcup: persönliche Bestzeit
Den nächsten Angriff auf seine Bestzeit hat der Mann von der LG Eintracht Frankfurt aber schon ins Auge gefasst. Beim Weltcup in Madrid (20./21. September) will er noch einmal alles versuchen, um die für ihn eher durchwachsene Saison optimal abzuschließen. Seine Erfahrungen vom Ausflug in die Golden League werden ihm dann auf jeden Fall zugute kommen. Denn das Aufeinandertreffen mit internationalen Leichtathletik-Stars ist für Christian Duma ein zusätzlicher Motivationsschub. "Einer von denen zu sein, das beflügelt mich ungemein."