Christian Duma - "Traue mir einiges zu"
Zum zweiten Mal nach 2003 hat sich Christian Duma (LG Eintracht Frankfurt) für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Der dreimalige Deutsche Meister über 400 Meter Hürden stellte in diesem Jahr mit 49,17 Sekunden eine neue Bestzeit auf und hat sich für die WM in Helsinki (6. bis 14. August) hohe Ziele gesteckt.
Christian Duma freut sich auf die WM (Foto: Chai)
Haben Sie schon einige Brocken Finnisch gelernt, Herr Duma?Christian Duma:
Nein, ich kann noch kein finnisches Wort. Aber ich will mir zumindest das Startkommando aneignen, damit ich nicht im Startblock kleben bleibe.
Und wie gestalten sich Ihre sportlichen Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft?
Christian Duma:
Momentan bin ich bis zu meiner Abreise nach Helsinki im Vorbereitungstrainingslager in Kienbaum. Hier habe ich alle nötigen Voraussetzungen, um mich voll und ganz auf das Training zu konzentrieren und mich ausreichend erholen zu können. Viel trainiere ich hier nicht mehr, denn mein Trainer und ich gestalten die unmittelbare Wettkampfvorbereitung eher ruhig, nach dem Motto: "In der Ruhe liegt die Kraft".
Beim Europacup haben Sie mit 49,17 Sekunden Ihre Bestzeit um mehr als drei Zehntelsekunden gesteigert. Ist so ein Coup für Sie noch einmal möglich?
Christian Duma:
Das Rennen in Florenz war schon ein echter Paukenschlag. Dieser Lauf war schon ganz schön ausgereizt, aber noch nicht perfekt. Ich bin dafür bekannt, dass ich mich, wenn ich körperlich fit bin und wenn es darauf ankommt, immer noch mal steigern kann. Ich traue mir in Helsinki also einiges zu.
Ihre Freundin Tina Klein steigerte über 100 Meter Hürden bei der U23-EM auf unter 13 Sekunden. Stehen Sie nun bei der WM unter "Zugzwang"?
Christian Duma:
Dass Tina sich im Laufe der Saison so enorm hat steigern können, hätte keiner gedacht. Ich bin sehr stolz auf sie und freue mich mit ihr. Unter Zugzwang fühle ich mich aber nicht, dennoch will ich ähnliches vollbringen wie sie. Sie hat die Schallmauer von 13 Sekunden unterboten. Die Schallmauer, die ich zu unterbieten hätte, ist die 49-Sekunden-Marke.
In Helsinki stehen die Vorläufe über 400 Meter Hürden bereits am ersten Wettkampftag an. Ist das ein Vorteil?
Christian Duma:
Für mich ist es nicht einfach zu warten, bis man endlich dran ist, während die Titelkämpfe schon voll im Gange sind. Nervosität und Aufregung würden dadurch nur noch größer. Ich bin froh, gleich zu Beginn der WM an den Start gehen zu dürfen.
Superstar Felix Sanchez scheint außer Form. Wer ist für Sie WM-Favorit?
Christian Duma:
Bisher haben die US-Amerikaner einen starken Eindruck gemacht. Besonders Bershawn Jackson, der angekündigt hat, dass der Weltrekord in dieser Saison in Gefahr ist, wenn er mal ein gutes Rennen erwischt, ist für mich einer der Top-Favoriten. Dazu kommt der junge Kerron Clement. Felix Sanchez sollte dabei aber trotzdem nicht vergessen werden.
Was erwarten Sie persönlich von der WM?
Christian Duma:
Die WM in Helsinki werden meine zweiten Weltmeisterschaften, die ich miterlebe. 2003 in Paris waren Stimmung und Atmosphäre einfach gigantisch. Ich bin gespannt, ob Helsinki da mithalten kann. Ich freue mich einfach riesig darauf.