Christian Glatting hört auf
Langstreckler Christian Glatting beendet seine Karriere. Der Wattenscheider lässt die laufende Saison noch ausklingen und denkt über einen Start bei den Deutschen Meisterschaften über 3x1.000 Meter nach, die im Rahmen der Deutschen U18- und U20-Meisterschaften in Mönchengladbach (20. bis 22. Juli) ausgetragen werden. Der 25-Jährige will sich in Zukunft auf sein Medizin-Studium konzentrieren.
Innerhalb der nächsten beiden Jahre soll das Studium beendet sein. Und dieses Vorhaben, so sagt Christian Glatting, kann nur gelingen, wenn er nicht abgelenkt wird durch etwas ebenfalls extrem Zeitaufwändiges wie Hochleistungssport. „Es ist schade“, räumt er ein, „weil ich als Langstreckler natürlich eigentlich noch ein paar Jahre Zeit hätte. Ich bin überzeugt, dass weitere Leistungssprünge kommen würden, wenn ich mich voll auf den Sport konzentrieren würde.“Tono Kirschbaum, Leitender Bundestrainer und zu seiner Zeit als Chefcoach beim TV Wattenscheid 01 auch Heimtrainer, bedauert den Schritt: „Ich habe als Trainer nicht viele Athleten mit einem solchen Potential erlebt.“ Christian Glattings größter Erfolg war Platz neun bei der EM in Barcelona (Spanien) über 10.000 Meter.
„Das war eine super Sache, auch wenn mir persönlich vielleicht meine Deutschen Meistertitel wichtiger sind. 2010 habe ich im Männerbereich den ersten Titel geholt, und zwar im Cross. Toll war auch, dass ich vor einem halben Jahr den Titel über 10 Kilometer auf der Straße gewinnen konnte. Ein Titel ist immer schöner als Platz neun“, meint der Wattenscheider.
Kein internationaler Einsatz 2012
Ein Grund für das frühe Karriereende ist auch, dass die laufende Saison trotz eines enormen Aufwands mit mehreren Trainingslagern in Kenia nicht den erhofften Erfolg gebracht hat. Zu gern wäre Christian Glatting wieder bei der Europameisterschaft dabei. „Aber so ist Leistungssport, es geht nicht nur bergauf.“ Der Langstreckler will seiner Sportart treu bleiben und die eine oder andere Meisterschaft besuchen.
Mit zehn Jahren hat Christian Glatting mit dem Sport begonnen - unterm Strich eine verdammt lange Zeit. Was bleibt? „Die Leichtathletik härtet ab fürs Leben, man wird mit Höhen und Tiefen konfrontiert. Und man lernt, immer optimistisch in die Zukunft zu blicken.“