Christian Nicolay stellt Speer in die Ecke
Speerwerfen wird er nicht mehr, höchstens noch mal zum Spaß. Oder um anderen zu zeigen, wie es geht! Der Wattenscheider Christian Nicolay hat seine sportliche Laufbahn endgültig beendet. Zweimal war er Deutscher Meister (2005 und 2006), sein größter internationaler Erfolg war Platz sechs bei der WM 2003 in Paris (Frankreich). Seine Bestleistung liegt bei 84,54 Metern.
Es ist ein Abschied mit Ansage, schließlich hat Christian Nicolay schon im vergangenen Jahr keinen Wettkampf mehr bestritten: "Eine blöde Verletzung hat mich gestoppt, eine Art Bandscheibenvorfall. Ich musste danach operiert werden. Ich wäre nur zu gern bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig angetreten, aber mein Körper hat gesagt: Hör auf! Wie das so ist in dem Alter." Im März wird Nicolay 35 Jahre alt."Ich habe viele schöne Jahre gehabt, habe das ja 15 Jahre gemacht", sagt der Mann vom TV Wattenscheid 01 nicht ohne Wehmut. Doch was wichtiger ist: Wenn er zurückschaut, ist er zufrieden. "Ich habe für meine Verhältnisse das Bestmögliche aus meinem Körper rausgeholt und kann jederzeit in den Spiegel gucken. Betrogen habe ich nie jemanden."
Tolle Form nach Paris
Er erinnerst sich gern an seine beste Zeit nach der WM in Paris erinnert: "Da konnte ich machen, was ich wollte - ich habe immer über 80 Meter geworfen. Mit der Leistung könnte ich heute bei uns alle schlagen, Matthias de Zordo natürlich ausgenommen. Unser Vize-Europameister ist ein Riesentalent, das mit Boris Henry den richtigen Trainer hat."
Seine eigenen Erfolge führt Christian Nicolay nicht nur auf sein Talent, sondern auch auf seinen Trainer zurück: Peter Lieser. "Er hat mich fast durchgehend vom Anfang bis zum Ende betreut. Er ist der Grund, warum ich überhaupt zur Leichtathletik gekommen bin. Ohne ihn wäre ich nie so weit gekommen", sagt Christian Nicolay dankbar.
Jetzt Trainer
Im letzten Jahr hat er sich noch ein bisschen dem Handball gewidmet, seiner alten Leidenschaft, hat in der 3. Liga für Vallendar gespielt. Nach einem Knorpelschaden hatte sich auch dieses Kapitel erledigt. Dennoch sagt der Deutsche Juniorenmeister von 1997: "Auch wenn die Knochen ein bisschen krumm sind und mal das Knie wehtut: Es geht mir gut im Leben, ich habe keine Beeinträchtigungen. Da hatten andere Kollegen vor mir weniger Glück."
Auch wenn die aktive Karriere vorbei ist: Die Leichtathletik lässt Christian Nicolay, der derzeit bei der Versicherung Debeka beschäftigt ist, nicht los: "Beim TV Kärlich trainiere ich sechs Mädchen, die alle im Winter angefangen haben und schon große Fortschritte machen. Außerdem betreue ich den Diskuswerfer Philipp Müller." Natürlich hofft er jetzt, das eine oder andere Talent irgendwann zu Deutschen Meisterschaften zu führen.