Christian Olsson – Skandinavische Sprunggewalt
Irgendwie ist er trotz aller Erfolge bescheiden geblieben, dieser 1,93-Meter-Schlaks aus Schweden. "Mein Ziel ist es in dieser Phase meiner Karriere noch nicht, den Weltrekord zu brechen", sagt Dreisprung-Europameister Christian Olsson, der als einer der ganz großen internationalen Stars beim Sparkassen DLV-Meeting in Dortmund antritt und mit einer persönlichen Bestleistung (17,77 m) als Referenz aus seinem Saisondebüt am Montag in Chania anreist.
Christian Olsson freut sich auf Dortmund (Foto: Chai)
Offensichtlich hat er allergrößten Respekt vor jenen 18,29 Metern, die Jonathan Edwards 1995 in Göteborg gesprungen ist. Damals war Christian Olsson gerade mal 15 Jahre alt, heute hat er den Briten schon ein paar Mal bezwungen. Respekt zeigt er auch vor Jonathan Edwards als Persönlichkeit. Unumwunden gibt er zu: "Ich blicke immer noch zu ihm auf und ich muss immer noch eine ganze Menge von ihm lernen." Der Dreisprung hat sich bei Christian Olsson mittlerweile als seine Spezialdisziplin herauskristallisiert, aber er unterstreicht auch schon mal gerne auf weiterem Terrain seine phänomenale Sprungkraft.
Regelmäßig stellt er sich auch der Hochsprunglatte und hat schon 2,28 Meter, eine Höhe, die ihn für die Weltspitze qualifiziert, übersprungen. "Ich nehme den Hochsprung schon ernst, weil ich in meinen jungen Jahren damit angefangen habe." Doch auch ein Ausflug zum Weitsprung ist schon einmal vorgekommen. 7,71 Meter erzielte er im vergangenen Jahr in Feldkirch. "Das war aber nur Spaß", stellt der Skandinavier klar.
Konzentration auf die Großereignisse
Der Knoten platzte bei Christian Olsson im Jahr 2001, als er zum ersten Mal weiter als 17 Meter sprang und in Edmonton WM-Bronze holte. Seither ist er aus der Weltelite im Dreisprung nicht mehr wegzudenken. Bei der Hallen-EM in Wien holte er 2002 ebenso Gold wie bei der Freiluft-Europameisterschaft in München, wo er Jonathan Edwards erstmals bei einer großen Meisterschaft bezwingen konnte.
Dieses Husarenstück wiederholte er in der zurückliegenden Hallensaison bei der WM in Birmingham. Damit wirft der große Blonde natürlich auch gleich einen Blick voraus und nimmt die nächsten Großereignisse ins Visier: "Was für mich jetzt wichtig ist, sind die WM in Paris und nächstes Jahr die Olympischen Spiele in Athen."
Einen Zwischenstopp macht er am 15. Juni beim Sparkassen DLV-Meeting in Dortmund. Dort trifft er auf den deutschen Vize-Europameister Charles Friedek. "Was ich erwarte, ist ein guter Wettkampf auf einem hohen Niveau von Charles Friedek und von mir", sagt Christian Olsson, "das Meeting passt perfekt in meine Saisonplanung und ich freue mich auf gute Gegner."