Christian Reif - Auf dem Sprung nach Doha
In Karlsruhe kennt sich Christian Reif gut aus. Nicht nur weil er dort studiert. Auch die Karlsruher Europahalle kennt der Weitspringer vom ABC Ludwigshafen bestens. Dort trainiert er immer wieder, meistens einmal pro Woche. Beim BW Bank-Meeting in Karlsruhe sprang er obendrein mit 7,89 Metern seine Saisonbestleistung, bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften (27./28. Februar) an gleicher Stelle kämpft er um den Titel und ein Ticket für die Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März).
Noch im vergangenen Jahr bestritt Christian Reif im Winter nach einer Verletzung gar keine Wettkämpfe. Nach 7,61 Metern zu Beginn dieses Winters steigerte er sich beim nächsten Hallen-Meeting gleich deutlich. 7,89, 7,86 und 7,85 Meter sprang Christian Reif in Karlsruhe - eine gute Serie. „Eine gute Generalprobe für die Deutschen Hallen-Meisterschaften. Aber ich weiß, dass mein Potential noch höher ist“, sagt der 25-Jährige bestimmt. Seine Hallen-Bestleistung liegt bei 7,91 Metern.Nachdem ihn während des Wettkampfs beim Meeting in Karlsruhe eine leichte Zerrung in der Oberschenkelinnenseite behinderte, verzichtete Christian Reif auf einen Start beim Hallen-Meeting in Stuttgart. „Ich wollte kein Risiko eingehen, denn für mein Heimspiel in Karlsruhe will ich absolut fit sein“, sagt er. Dort geht es für ihn dann um zwei Dinge: Um den Titel und um die Norm für die Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März).
Über 8 Meter soll es gehen
„Über acht Meter sollte ich schon springen“, gibt er das Ziel vor. Muss er auch, wenn er eines der Tickets für die Hallen-WM mit nach Hause nehmen will. 8,10 Meter werden vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) als Norm gefordert. „Das ist drin“, ist sich der Student der Sportwissenschaften und für Gesundheits- und Fitnessmanagement an der Universität Karlsruhe sicher. Und auch Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des DLV sagt: „Einen Sprung über acht Meter traue ich ihm auf jeden Fall zu.“
Besondere Unterstützung erwartet er sich dabei von seinem „Heimpublikum“, unter das sich einige Freunde, Bekannte und Trainingskollegen mischen wollen. „Es deutet ja alles darauf hin, dass die Halle wieder ausverkauft sein wird. Die klasse Stimmung gibt einem dann den ganz besonderen Kick“, sagt er und betont, wie er sich auf den Wettkampf in „einer der schönsten Leichtathletik-Hallen Deutschlands“ freut. Dass er sich dort als Lokalmatador fühlen darf, steht für Christian Reif außer Frage: „Zu hundert Prozent.“
Heimvorteil für Athleten aus der Region
Diesen kleinen Extra-Schub erwarten sich auch andere Athleten, die aus der Region kommen. Die Mannheimerin Anne Möllinger trifft in der Karlsruher Europahalle unter anderen auf ihre Staffelkameradinnen aus der Nationalmannschaft, Marion Wagner (USC Mainz) und Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen), mit denen sie bei der WM in Berlin gemeinsam Bronze gewann. In Karlsruhe sitzen sie allerdings als Konkurrentinnen um den Titel der schnellsten deutschen Sprinterin im Block.
Freunde und Verwandte wird sicherlich auch die Ludwigshafener Stabhochspringerin Lisa Ryzih mitbringen. In Prag (Tschechische Republik) flog sie über 4,51 Meter und erfüllte damit die Norm für die Hallen-WM in Doha. In Karlsruhe kämpft sie nun um eine Medaille und ein Ticket für die Reise ins Scheichtum. Kann das Karlsruher Publikum sie mit seiner Unterstützung über die Latte tragen?
Hallen-DM in Karlsruhe