Christian Reif - "Ich wusste, ich schaffe das"
Bei der EM in Barcelona (Spanien) hat Christian Reif (ABC Ludwigshafen) am Sonntagabend Gold im Weitsprung gewonnen. Dabei drohte ihm vor dem letzten Sprung das Aus. Wie schon in der Qualifikation behielt Christian Reif die Nerven und flog im Dritten auf die Siegesweite von 8,47 Metern. leichtathletik.de hat die ersten Reaktionen des einzigen männlichen Goldmedaillengewinners für Deutschland bei dieser EM eingefangen.
Christian Reif, Glückwunsch! Was ist Ihnen vor dem dritten Versuch durch den Kopf gegangen?Christian Reif:
Ich wusste, dass ich weit springen kann, so wie ich es in der Qualifikation auch gemacht habe. So viele Körner mir die Qualifikation gekostet hat, sie hat mir noch mehr Selbstvertrauen gegeben. Ich wusste, ich schaffe das. Ich habe das auch vor dem Sprung zu mir gesagt und es hat geklappt.
War Ihnen klar, dass der Spung so weit war?
Christian Reif:
Dass es 8,47 Meter waren, habe ich erst gemerkt, als es an der Anzeigetafel stand. So genau spüre ich die Weite nicht. Ich wusste aber, dass er weit war. Das habe ich im Absprung schon gemerkt. 8,45 Meter habe ich mir zugetraut. So ist es etwas mehr geworden.
Wie sind Sie so selbstsicher geworden?
Christian Reif:
Ich musste mit Psychologen zusammen arbeiten. Ich habe die Selbstsicherheit jetzt verinnerlicht, werde aber weiter mit den Psychologen arbeiten. Das hilft immer wieder. Genauso, wie ich auch weiter trainieren muss. Ich höre jetzt nicht auf. Ich hole mir den deutschen Rekord, im nächsten Jahr vielleicht schon.
Warum haben Sie auf den vierten und fünften Sprung verzichtet?
Christian Reif:
Der Fuß hat ohne Ende weh getan, schon nach dem zweiten Versuch. Den Sechsten habe ich dann für das Publikum gemacht. Ich habe noch meine Eltern angeguckt. Mein Vater hat gesagt: Mach das nicht. Dann habe ich noch eine Anlaufkontrolle gemacht und das Okay bekommen. So war es ein schöner Abschluss. Die Weite im letzten Sprung habe ich gar nicht mitbekommen, weil ich so schnell aus der Grube gesprungen bin.
Sind Sie jetzt endgültig in der Weltspitze angekommen?
Christian Reif:
Sicher. Die 8,47 Meter sind Weltjahresbestleistung. Vorher hat sie Dwight Phillips mit 8,46 Metern gehalten. Er hat mir über Facebook geschrieben, dass ich 8,50 Meter springen und Europameister werden soll. Wir sind Freunde und ich glaube, er freut sich über meine Weite. Wir Europäer können die Springer aus aller Welt schlagen.
Wie werden Sie feiern?
Christian Reif:
Erst einmal gibt es noch eine Pressekonferenz und eine Dopingkontrolle. Deshalb habe ich viel zu trinken dabei. Dann mache ich noch eine Woche Urlaub in Barcelona. Ich werde also noch ein paar Tage feiern.
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