Christian Reif im Zentimeter-Krimi Sechster
Zu Bronze fehlten fünf Zentimeter: Weitspringer Christian Reif (LC Rehlingen) hat am Freitag bei der WM in Moskau (Russland) mit 8,22 Metern Platz sechs belegt. Gold ging an den überragenden Russen Aleksandr Menkov (8,56 m), Silber mit neuem Landesrekord an Ignisious Gaisah (Niederlande; 8,29 m), Bronze schnappte sich der Mexikaner Luis Rivera (8,27 m). Sebastian Bayer (Hamburger SV, 7,98 m) landete auf Rang neun.
Christian Reif legte gleich in Durchgang eins mit 8,18 Metern vor. So leuchtete nach der ersten Runde sogar die eins neben seinem Namen auf. Im dritten Versuch konnte er sich noch einmal auf 8,22 Meter steigern. Doch dann wachte die Konkurrenz auf, allen voran der vielumjubelte Lokalmatador Aleksandr Menkov.Der Russe schraubte die Weltjahresbestleistung im dritten Versuch auf 8,52 Meter, dann setzte er in Runde fünf noch vier Zentimeter drauf. Christian Reif kämpfte, setzte insgesamt vier Acht-Meter-Sprünge in die Grube und musste doch zusehen, wie ihn ein Konkurrent nach dem anderen von einem Medaillenrang verdrängte.
Sebastian Bayer kratzt an den acht Metern
In der Endabrechnung sprang schließlich Rang sechs für Christian Reif heraus. Wie der Beste der Qualifikation Eusebio Caceres (Spanien; 8,26 m) und der Brasilianer Mauro Vinicius da Silva (8,24 m) verpasste der Rehlinger nur um wenige Zentimeter den Sprung aufs Treppchen. Es wäre die erste WM-Medaille für einen deutschen Weitspringer gewesen.
Sebastian Bayer, der sich trotz Fußproblemen durch den Wettbewerb kämpfte, kratzte zweimal an der Acht-Meter-Marke. Sprünge auf 7,92 Meter und 7,98 Meter bedeuteten in der Endabrechnung Rang neun.
Auch für den viermaligen Weltmeister Dwight Philips (USA), der zuletzt zweimal in Folge Gold umgehängt bekam, war bereits nach dem Vorkampf Endstation. Er kam auf 7,87 Meter und landete damit einen Rang hinter Sebastian Bayer auf Rang zehn.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Christian Reif (LC Rehlingen):
Natürlich darf man nicht verschweigen, dass ich nah dran war an einer Medaille. Sieben Zentimeter zu Silber, fünf Zentimeter zu Bronze, das sind die nackten Zahlen, das ist knapp. Aber ich möchte morgen nicht als enttäuschter Athlet in der Zeitung stehen. Vor fünf Wochen bin ich mit 7,95 Metern Dritter der Deutschen Meisterschaften geworden. Danach hatte ich viel zu tun! Ich habe so hart trainiert wie nie zuvor. Heute hat mir einfach der Ausrutscher nach oben gefehlt. Eigentlich nehme ich nicht so gerne das Wort Glück in den Mund. Aber hier hat wohl das Quentchen Glück gefehlt.
Sebastian Bayer (Hamburger SV):
In der Qualifikation war ich froh, dass ich überhaupt in die Grube kam. Aber fürs Finale hatte ich mir doch mehr erhofft. Ich wollte über acht Meter springen. Das hätte für den Endkampf gereicht. Jetzt bin ich unter meinen Möglichkeiten geblieben. Aber 2013 ist einfach nicht mein Jahr. Erst hatte ich im Mai einen Faserriss, dann Knieschmerzen aufgrund einer Fehlbelastung. Pünktlich zur WM kamen dann die Fußprobleme hinzu. 2014, das hört sich doch viel besser an!
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