Christian Reif springt acht Meter
Nur zwei Sprünge benötige Ex-Europameister Christian Reif am Samstag bei den Süddeutschen Hallen-Meisterschaften in der Karlsruher Europahalle für den ersten deutschen Acht-Meter-Sprung im Jahr 2014. Exakt 8,00 Meter wurden bei seinem zweiten Versuch gemessen.

In den nächsten Wettkämpfen darf und soll es dann aber schon ein bisschen mehr sein. „Die Hallen-WM-Norm ist zwar sehr hoch, aber ich bin mir sicher, dass ich sie springen kann.“ Auf eine Möglichkeit, auch ohne erfüllte Norm nach Sopot (Polen) fahren zu dürfen, will sich Christian Reif nicht verlassen.
Deshalb will er im Vorfeld der Welttitelkämpfe in Stockholm (Schweden) und Birmingham (Großbritannien) die internationale Konkurrenz suchen. „Ich will mich messen. Das ist gut für meine Leistung.“ Messen konnte sich in Karlsruhe höchstens Lokalmatador Julian Howard mit Christian Reif. Er näherte sich im sechsten Versuch mit 7,89 Metern der magischen Marke.
Malaika Mihambo steigert sich
Gleich im ersten Versuch verbesserte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ihrer Saisonbestweite um sieben Zentimeter auf 6,32 Meter. An dieser Marke mühten sich die anderen Springerinnen vergeblich. Nach sechs Durchgängen war Malaika Mihambos Sprung noch immer Gold wert.
Rang zwei sicherte sich Mehrkämpferin Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt). Im vierten Versuch landete sie bei 6,31 Metern und verpasste damit die Goldmedaille nur hauchdünn. Rang drei ging an Lisa Steinkamp (LAV Stadtwerke Tübingen) mit 6,20 Metern.
Alex Schaf bestätigt seine Form
In 6,67 Sekunden sicherte sich Alex Schaf (VfB Stuttgart 1893) bereits die zweite Goldmedaille in der Karlsruhe Europahalle in der laufenden Saison. Im Finale über 60 Meter stellte er seine Saisonbestzeit vom vergangen Wochenende ein und unterstrich seine gute Form.
„Ich wollte nochmal unter 70 bleiben und bin froh, dass das geklappt hat. Für mich ging es darum meine Leistung nochmals zu bestätigen.“ An mehr möchte der Stuttgarter nach zwei Verletzungsjahren noch nicht denken. „Ich bin jetzt ziemlich platt und muss mich erst einmal erholen“, sagte er nach dem Rennen.
Mit neuer Energie
Mit neuer Energie will er dann beim Sindelfinger Hallen-Meeting an den Start gehen. Danach stehen die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (22./23. Februar) auf dem Plan. Auf die Hallen-WM-Norm (6,62 sec) schielen möchte Alex Schaf lieber nicht. „Ich muss schauen, dass ich gesund bleibe. Dann freue ich mich einfach, wieder schnell laufen zu können.“
Schnell laufen musste er auch für seinen Titel. Anders als eine Woche zuvor, forderte ihn die Konkurrenz dieses Mal deutlich stärker. Tim Abeyie (SV schlau.com Saar 05) lieferte dem Stuttgarter ein gutes Rennen und erkämpfte sich in 6,73 Sekunden Silber.
Nadine Hildebrand überzeugend im Sprint
Auch ohne Hürden war Nadine Hildebrand die schnellste Sprinterin der Süddeutschen Hallen-Meisterschaften. In 7,29 Sekunden distanzierte sie Carlotta Buckel (ABC Ludwigshafen; 7,57 sec) deutlich. „Es war schon immer ein Traum einmal eine Zwei hinter dem Komma stehen zu haben“, zeigte sie sich nach ihrem Ausflug auf die flache Sprintstrecke zufrieden. Dass die Sindelfingerin über gute Sprintgrundlagen verfügt, hatte sie bereits bei den Baden-Württembergischen Hallen-Meisterschaften vor einer Woche bewiesen.
In Karlsruhe wagte sie sich nun erneut an die Flachstrecke. „Im Gegensatz zu den 100 Metern draußen machen mir die 60 Meter in der Halle richtig Spaß. Deswegen wollte ich gerne nochmal laufen.“ Dagegen hatte auch ihr Trainer Werner Späth, früher Sprint-Bundestrainer, nichts einzuwenden.
„Die 60 Meter kann ich ganz ohne Druck laufen, da ich niemandem etwas beweisen muss“, sagte Nadine Hildebrand. Das zahlte sich aus. Sie verbesserte ihre erst sieben Tage alte Bestzeit um eine Zehntelsekunde. An der Priorität der 60 Meter Hürden ändert das gute Sprintresultat allerdings nichts.
Zentimeter-Krimi mit der Kugel
Mit knappem Vorsprung von zwei Zentimetern behauptete sich Lena Urbaniak (LG Filstal) vor Shanice Craft (MTG Mannheim) und sicherte sich den Titel im Kugelstoßen. Bereits im ersten Versuch hatte Lena Urbaniak ihre Tagesbestweite von 17,14 Metern erzielt, an der sich die Konkurrenz in der Folge die Zähne ausbiss.
„Danach bin ich vielleicht ein bisschen verkrampft, weil ich mit der Weite schon zufrieden war“, sagte Lena Urbaniak nach dem Wettkampf. Nur einmal musste die ehemalige U18-Weltmeisterin zittern. In ihrem zweiten Versuch stieß Shanice Craft die Kugel auf 17,12 Meter. Für die U23-EM-Dritte reichte die Weite am Ende zu Silber. „Ich habe gehofft, dass ich mir die Goldmedaille noch schnappen kann. Mit der Weite bin ich trotzdem sehr zufrieden.“
Keine 19er-Weite
Vier Zentimeter fehlten im Männer-Kugelstoßen Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) zur 19-Meter-Marke, sieben Zentimeter zur Saisonbestmarke. Über die Goldmedaille durfte er sich trotzdem freuen.
Auch Marco Schmidt (VfL Sindelfingen), der in dieser Saison bereits 19,43 Meter zu Buche stehen hat, mühte sich vergebens, die 19-Meter-Marke zu übertreffen. Nach sechs Versuchen reichten ihm 18,37 Meter sogar nur zum undankbaren vierten Rang. Silber und Bronze gingen an Bodo Göder (SR Yburg Steinbach; 18,56 m) und Tobias Hepperle (VfB Stuttgart 1893; 18,44 m).
Alina Kenzel überzeugt
Einen beeindruckenden U18-Wettbewerb zeigte Kugelstoß-Siegerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen). Mit einer Weite von 17,16 Metern distanzierte sie die Konkurrenz deutlich. Neben ihrem besten Versuch hätten auch alle weiteren fünf Stöße ihr zum Sieg gereicht.
Mit dieser Demonstration unterstrich Alina Kenzel ihr Medaillen-Ambitionen im Hinblick auf die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen (15./16. Februar). Aktuell rangiert sie mit einer Saisonbestweite von 17,34 Metern auf Rang zwei der deutschen Jahresbestenliste der U18 hinter Anika Nehls (SC Neubrandenburg; 17,43 m).
Weiter Satz durch Matthis-Leon Wilhelm
Den besten Sprung hatte sich im U18-Weitsprung Matthis-Leon Wilhelm (TSV Hessen 1846 Frankenberg) bis zum letzten Durchgang aufgehoben. Dann zauberte er 7,23 Meter in die Grube und sicherte den Titel vor Mark Andreas Maurer (Turnerschaft Germersheim; 6,80). Mit diesem Resultat dürfte Matthis-Leon Wilhelm bei den Jugend-Hallenmeisterschaften im Kampf um die Medaille keine schlechten Karten haben.
1,78 Meter im ersten Versuch bedeuteten die U18-Goldmedaille für Hochspringerin Leonie Reuter (TV Rheinzabern). Sabrina Gehrung (LG Filder), die bis zu dieser Höhe ohne Fehlversuch geblieben war, leistete sich dagegen ihren ersten Fehlversuch. Die anschließende Höhe von 1,80 Metern erwies sich für beide Nachwuchs-Springerin noch zu hoch. Bronze ging an Maike Anstett (LG Region Karlsruhe; 1,73 m).
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