Christian Reif würde für Regen sogar tanzen
Christian Reif wünscht sich Regen für seinen Wettkampf bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien). Wenn das britische Wetter seinem Ruf gerecht wird, dann würden seine Medaillenchancen im Finale am Samstag (4. August) noch weiter steigen.
Der Ludwigshafener redet ohnehin nicht um den heißen Brei herum: „Ich strebe eine Medaille an. Das ist ambitioniert, aber alles andere wäre tiefgestapelt. Es springt keiner viel weiter als das, was ich mir zutraue.“8,26 Meter hat der Ex-Europameister bislang als Saisonbestleistung stehen, damit ist er in der Weltjahresbestenliste Achter. Bei seinen nur zwei Wettkämpfen im Sommer erwies er sich außerdem als Minimalist. Ganze vier Sprünge kamen dabei zusammen, nachdem er auch auf die Europameisterschaft in Helsinki (Finnland) wegen Achillessehnenproblemen verzichtete.
Diese Entscheidung sei aber richtig gewesen: „Man kann das erst im nachhinein bewerten, ob es sinnvoll oder gut war. Diese Entscheidung war sicherlich gut. Es hat sich gelohnt. Darüber bin ich sehr glücklich.“
Beste Vorbereitung
Eine Achillessehnenreizung nimmt Christian Reif in seiner Disziplin aber als gegebene Begleiterscheinung seines sportlichen Tuns hin: „Die Belastungen im Weitsprung rufen immer wieder Reizungszustände in den Füßen hervor.“
Seiner Leistungsfähigkeit tut das aber keinen Abbruch. Den für Olympia geforderten Leistungsnachweis in Saarbrücken hakte Christian Reif ab, die geringe Wettkampfpraxis spielt für ihn keine Rolle: „Viel schlechter vorbereitet, was die Wettkämpfe angeht, kann man fast nicht sein. Die Vorbereitung war aber so gut wie noch nie.“
Deshalb macht er sich auch keine Sorgen und weiß mit der Situation umzugehen: „Ich schaffe es einfach, gezielt und motiviert in einen Wettkampf zu gehen und auch zu fokussieren. Deshalb wollte ich im Vorfeld diese Wettkampfsituation gar nicht. Kein Ergebnis hätte mir einen Vorteil gebracht. Für meine Selbstsicherheit brauchte ich auch keinen Wettkampf.“
Kein Unterschied zwischen Sonne und Regen
Bei den Olympischen Spielen sollen es jetzt natürlich mehr Sprünge als nur vier werden, keine Frage. Dabei darf es durchaus regnen. „Das wäre sensationell. Wenn ich einen Regentanz machen könnte, der wirksam wäre, dann würde ich ihn machen“, findet der Blondschopf.
Sein Wunsch nach Regen hat jedoch gar nichts mit einer Vorliebe zu tun: „Ich sehe keinen Unterschied zwischen Sonne und Regen, aber alle anderen tun das, sie haben zum Teil Angst oder Hemmungen. Das ist mein Vorteil. Ich glaube nicht, dass die anderen das für die Olympischen Spiele abschütteln können. Das ist eine Einstellungssache.“
Mit dieser Einstellung kann Christian Reif so gut wie nichts erschüttern. Den Weg zum Wettkampf weist ihm jetzt allein schon die Unterbringung im Olympischen Dorf. „Ich habe einen unheimlich motivierenden Blick auf das Olympiastadion“, erzählt Christian Reif. An einem mangelt es also auf keinen Fall: Motivation. Mit der Qualifikation am Freitagabend wird es dann auch schon ernst.
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Christian Reif: "Oben dabeistehen"
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