| Diamond League Shanghai

Auftakt nach Maß für Andreas Hofmann

Der Diamond League-Gesamtsieger im Speerwurf 2018 hat auch den Saisonauftakt 2019 für sich entschieden. Andreas Hofmann setzte sich am Samstag in Shanghai mit 87,55 Metern durch. Bei den Frauen wurde Christin Hussong Dritte.
Jan-Henner Reitze

Gleich der erste Wettkampf-Wurf in seiner Saison 2019 saß. Der Speer von Andreas Hofmann segelte zum Auftakt des Diamond-League-Meetings in Shanghai (China) am Samstag auf 87,55 Meter. Eine Weite, die kein Athlet an diesem Abend mehr toppen sollte. „Mit meinem ersten Versuch hatte ich etwas Glück. Der Wind war sehr wechselhaft und hat uns Probleme gemacht", erklärte der Vize-Europameister. "Die 87 Meter zum Saisonauftakt sind kein schlechter Start." In der jungen Saison hat weltweit noch kein Athlet weiter geworfen.

Um den Sieg zitterte der DLV-Athlet, wenn Chao-Tsun Cheng (Taiwan) am Anlauf stand. Bei der Universiade 2017 hatte der Asienrekordler den Deutschen in einem 90-Meter-Weitenrausch noch übertroffen. Diesmal kam der 25-Jährige aus Taiwan (87,12 m) aber nicht mehr an ihm vorbei. Dritter wurde der Pole Marcin Krukowski (84,51 m).

Olympiasieger und Europameister Thomas Röhler (LC Jena) blieb als Vierter (82,95 m) noch knapp unter der Norm (83,00 m) für die WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober). Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) hatte seinen Start in Shanghai abgesagt.

Christin Hussong liefert ihre bisher beste Diamond League-Weite

Mit dem EM-Titel hat Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) im vergangenen Jahr den nächsten Schritt in ihrer Karriere gemacht. In Shanghai bewies die Speerwerferin, dass sie in diesem Sommer auch um eine WM-Medaille mitkämpfen kann. Mit 64,10 Metern erzielte die WM-Sechste von 2015 ihre bisher beste Weite in der Diamond League und wurde bei starker Konkurrenz Dritte.

Rang drei in der Meetingserie hatte die 25-Jährige schon einmal in Rom (Italien) im Jahr 2016 belegt. „Durch die Zeitumstellung war ich etwas müde, aber es ist ein perfekter Saisoneinstand für mich“, erklärte die Deutsche Meisterin.

Vor Heimpublikum präsentierte sich Huihui Lu in Topform. Dreimal übertraf die Chinesin die 65 Meter und stellte mit ihrer Tagesbestweite von 66,89 Metern einen Meetingrekord auf. Auf Rang zwei überraschte die Lettin Lina Muze, die ihre Bestleistung aus dem vergangenen Jahr um fast zwei Meter auf 64,87 Meter steigerte. Die Europameisterin von 2016 Tatsiana Khaladovich (Weißrussland) ging ohne gültigen Versuch in die Ergebnisliste ein.

Mateusz Przybylko mit 2,22 Metern unzufrieden

Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste von Beginn an sein Kämpferherz unter Beweis stellen. Die Anfangshöhe von 2,19 Metern übersprang er im dritten Versuch, genauso danach 2,22 Meter. 2,25 Meter waren zum Saisoneinstieg dann zu hoch, Rang neun.

„Es gibt immer Höhen und Tiefen. Damit muss man leben, Aber die Saison ist ja sehr lang. Ich bin am Vortag angekommen, da hatte ich mich gut gefühlt“, erklärte Mateusz Przybylko. „Morgen fliege ich zurück, nicht nach Nanjing zur World Challenge. Das wäre zu viel in kurzer Zeit gewesen. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden.“

An der Spitze floppten drei Athleten über 2,28 Meter: Sieger Wang Yu (China) leistete sich bis zu dieser Höhe keinen Fehlversuch. Zweiter wurde Vize-Europameister Maksim Nedasekau (Weißrussland) vor dem unter neutraler Flagge startenden Russen Ilya Ivanyuk.

Abderrahmane Samba bezwingt Rai Benjamin

Im Spitzenduell über 400 Meter Hürden konnte sich der zweitschnellste Athlet der Geschichte dieser Disziplin Abderrahmane Samba (Katar) dank der besseren Schlussgerade in 47,24 Sekunden gegen den drittschnellsten Athleten der ewigen Weltbestenliste Rai Benjamin (USA; 47,80 sec) durchsetzen. Beiden wird zugetraut, in diesem Sommer den Weltrekord von Kevin Young (USA; 46,78 sec) anzugreifen.

Der zweimalige Hallen-Weltmeister Yomif Kejelcha (13:04,16 min) führte ein äthiopisches Trio über 5.000 Meter an und setzte sich knapp gegen seine Landleute Selemon Barega (13:04,71 min) und Hagos Gebrhiwet (13:04,83 min) durch. Die in diesem Jahr schon beim Berliner Halbmarathon siegreiche Sifan Hassan konnte über 1.500 Meter als Fünfte (4:01,91 min) nicht ganz vorne mitspurten, es siegte Rababe Arafi (Marokko; 4:01,15 min).

Die kenianische Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (9:04,53 min) war klar die schnellste Athletin über 3.000 Meter Hindernis. Im Fotofinish über 100 Meter der Männer fing Noah Lyles (USA; 9,86 sec) den zeitgleichen Hallenweltrekordler Christian Coleman (UsA; 9,86 sec) ab. Ein ungefährdeter Sieg gelang Hürden-Olympiasieger Omar McLeod (Jamaika; 13,12 sec).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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