Christina Hering - Aus der U20 an die deutsche Spitze
Die Deutschen Meisterschaften in Ulm haben eine Reihe von Titelträgern hervorgebracht, die noch nie zuvor in der Aktivenklasse ganz oben auf dem Treppchen nationaler Meisterschaften gestanden haben. Wir stellen neue Gesichter und alte Bekannte vor. Heute: Christina Hering (LG Stadtwerke München).
Christina Hering
LG Stadtwerke München
*09.10.1994
Größe: 1,85 m
Gewicht: 62 Kilo
400 Meter
Bestzeit: 53,60 sec (2013)
Dritte U20-EM mit der Staffel 2013
800 Meter
Bestzeit: 2:01,25 min (2014)
Deutsche Meisterin 2014
Dritte U20-EM 2013
Das nennt man einen gelungenen Übergang von der U20 in die Frauenklasse: Christina Hering ist von der Dritten der U20-EM 2013 zur Deutschen Meisterin 2014 aufgestiegen. Krönender Abschluss der Saison war das ISTAF am Sonntag in Berlin, bei dem die Athletin der LG Stadtwerke München ihre Bestzeit in einem Weltklassefeld über 800 Meter auf 2:01,25 Minuten steigerte.
"Es war die beste Stimmung, die ich je erlebt habe", erzählte die 19-Jährige danach begeistert. Die schnellen Zeiten der Konkurrenz in der Meldeliste hatten ihr zwar Respekt eingeflößt, hielten die Sportwissenschaft-Studentin aber nicht davon ab, sich dranzuhängen und ihr Rennen durchzuziehen.
Ganz anders war das Finale bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm verlaufen, als Christina Hering als Favoritin angetreten war und von der Spitze weg in 2:01,45 Minuten nur knapp die Qualifikation für die EM verpasst hatte.
Intermezzo beim Handball
Mit der Leichtathletik angefangen hat die Zweite der Deutschen Hallenmeisterschaften schon zu Grundschulzeiten. Schnell kristallisierte sich ihr Talent für die Laufdisziplinen heraus. Im Alter von 12 Jahren probierte sich Christina Hering zwischenzeitlich auch im Handball. "Ich habe dafür einen zu fragilen Körperbau und hatte Glück, dass ich mich in den zwei Jahren nicht verletzt habe", erinnert sich die 1,85 Meter große Athletin, die sich dann wieder auf die Leichtathletik konzentrierte und seit 2011 bei Andreas Knauer leistungsorientiert trainiert.
In der Jugend gab es über 400 Meter erste Erfolge auf nationalem Niveau, bis 2013 die 800 Meter mehr in den Fokus rückten und die Qualifikation für die U20-EM gelang, wo mit Bronze gleich eine Medaille heraussprang, dazu kam ein weiterer dritter Platz mit der 4x400 Meter Staffel.
400 Meter bleiben im Programm
Ein Schlüssel zum Erfolg ist die stake Trainingsgruppe, zu der auch Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr), Karoline Pilawa und Christine Gess (beide LG Stadtwerke München) gehören. "Es ist toll, im Training immer jemanden zu haben", erzählt Christina Hering, die seit einem Jahr im Olympiadorf in München wohnt und nur fünf Minuten zum Training braucht. Ihre Trainingspartnerinnen hatten zuletzt allerdings alle Verletzungsprobleme.
Nachdem die Entwicklung in diesem Jahr rasant verlief, ist die Nachwuchshoffnung gespannt, ob es so weiter geht. Christina Hering träumt als nächstes von einer Zeit unter 2:01,00 Minuten. Erstes Ziel ist die U23-EM 2015 im estischen Tallinn. Aber auch die 400 Meter sollen nicht wegfallen, die Staffel lockt. "Vor Staffelrennen bin ich aufgeregter als vor Einzelrennen", verriet die Münchenerin, da laufe man schließlich nicht fürs sich allein. "Mir ist aber schon klar, dass meine Zukunft eher auf den 800 Metern liegt.“
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Christina hat eine sehr gute Entwicklung genommen. Bereits in der Halle deutete sie mit 2:03,30 Minuten ihr gesteigertes Niveau an. Leider fehlte im Sommer das richtige Rennen, um noch auf den EM-Zug zu springen. Aufgrund ihrer Grundschnelligkeit über 400 Meter hat Christina sicherlich das Potential für noch schnellere Zeiten. Sie ist eine mutige und offensive Läuferin, was sie ja bei der DM eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Damit kann sie sowohl ein Rennen von vorne gestalten, wenn es nötig ist, als auch im Feld mitlaufen, wie zum Beispiel beim ISTAF. Wenn sie noch etwas in der Ausdauer zulegt, kann sie ihr 400-Meter-Potential noch besser umsetzen. Ich glaube, dass sie in der Lage ist, bis 2016 unter 1:59 Minuten zu laufen.
Video: Christina Hering von der Spitze
Athletenporträt: Christina Hering
