Christina Obergföll: "2013 wie im Märchen"
Sie nannte die Auszeichung den "Kaviar" auf einer erfolgreichen Saison - der Begriff "Sahnehäubchen" ging ihr nicht weit genug. Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll ist am Sonntag als Deutschlands "Sportlerin des Jahres" 2013 geehrt worden. Was genau sie an ihrem Sieg am meisten überrascht hat und worin das Geheimnis ihres "Märchenjahres" liegt, das verriet die Offenburgerin im Interview.

Christina Obergföll:
Das Jahr 2013 ist das größte Geschenk. Der WM-Titel war die erste Krönung, die Hochzeit mit Boris die zweite Krönung und die Wahl zur Sportlerin des Jahres die absolute Krönung. Das ist etwas ganz, ganz Tolles und bedeutet mir sehr viel. Das zeigt, dass die Leichtathletik eine starke Sportart in Deutschland ist. Gleichzeitig ist es eine große Unterstützung für die Werfer.
Hatten Sie im Vorfeld der Wahl damit gerechnet, dass es klappen könnte?
Christina Obergföll:
Natürlich habe ich gehofft, diesen Titel zu holen, aber es war schon eine sehr starke Konkurrenz. Es waren große Namen dabei. Der große Vorsprung auf Platz zwei hat mich am Ende am meisten überrascht. Mit 3.552 Stimmen vor der Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki mit 2.806 Stimmen zu gewinnen, ist schon eine sehr große Bestätigung und freut mich sehr.
Nicht immer lief es so gut wie in diesem Jahr. Was war letztlich das Erfolgsgeheimnis?
Christina Obergföll:
Mit Sicherheit hat auch die Psychologie eine große Rolle gespielt. Mein Sportpsychologe Hans Eberspächer hat zu mir gesagt: Es geht darum, einen guten Wurf zu schaffen, nicht darum, eine Medaille zu holen. Das war letztlich das Erfolgsgeheimnis. Ich hatte die Konstanz und die nötige Lockerheit bei den Wettkämpfen.
Wie sehen Ihre Ziele für 2014 aus?
Christina Obergföll:
Im Moment ist es schwer auf 2014 zu schauen. Ich bin noch in Gedanken viel zu sehr in diesem Jahr. Ich will mir die Zeit nehmen und alles verarbeiten. Jetzt wird erst einmal in Ruhe Weihnachten gefeiert und dann sehen wir weiter. Im Frühjahr geht es definitiv ins Trainingslager nach Südafrika. Die Höhepunkte im kommenden Jahr sind natürlich die Team-EM in Braunschweig und die Europameisterschaften in Zürich. Das Jahr 2013 werde ich jedenfalls einrahmen. Es war für mich wie in einem Märchen.
Besten Dank für das Gespräch und noch einmal Gratulation zur Auszeichnung Sportlerin des Jahres.