Christina Obergföll erstmals in Cottbus
Beim Internationalen Leichtathletik-Meeting im Cottbuser Sportzentrum steht am kommenden Freitag (2. Juni) auch erstmalig die Speerwurf-Europarekordhalterin (70,03 m) Christina Obergföll auf der Startliste. "Ich hoffe, ich komme zu einem schönen Sportfest, für die Athleten und die Zuschauer gleichermaßen", bringt es die 24-Jährige auf den Punkt.
Vize-Weltmeisterin Christina Obergföll kommt nach Cottbus (Foto: Chai)
"Ich will mich nicht unter Druck setzen, sondern realistisch bleiben. Was ich möchte, sind stabile Weiten und wenn ich in Cottbus an meine 62,52 Meter von Halle anknüpfen kann, bin ich voll zufrieden. Die Saison ist ja schließlich noch lang", sagt die Offenburgerin. Bei den diesjährigen Europameisterschaften in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) strebt sie eine Medaille an. "Ob es für Gold reicht, das bleibt abzuwarten. Dazu ist die Konkurrenz viel zu stark. Steffi Nerius (Olympia-Zweite vom TSV Bayer 04 Leverkusen) beispielsweise wird nach ihrer Unterarmverletzung auch wieder ein Wörtchen mitreden wollen", erklärt Christina Obergföll (LG Offenburg), die bei den Werfertagen in Halle/Saale (20./21. Mai) bereits die geforderte EM-Norm um eineinhalb Meter überbot und deutlich mit 62,52 Metern siegte.
Gute Serie
Auch beim EAA-Meeting in Dessau (26. Mai) unterstrich Christina Obergföll ihr derzeitiges Formhoch. Die Weitenjägerin gewann die Konkurrenz bei strömendem Regen mit 61,84 Metern souverän vor der Polin Urszula Jasinska (56,58 m) und blieb bei ihren Versuchen kein einziges Mal unter der 60-Meter-Marke. "Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit meiner Serie", sagte sie.
Nach dem Grand-Prix-Meeting im niederländischen Hengelo (28. Mai), wo sie ebenfalls über 62 Meter warf, wird die Vize-Weltmeisterin nun zum ersten Mal am Meeting in Cottbus teilnehmen und hier auf der zweiten Station des DKB-Cups um den Jackpot in Höhe von 50 000 Euro kämpfen. Dieser geht an deutsche Athleten in vier Disziplinen, die in vier Meetings beste Deutsche werden.
Studium auf Schmalspur
Nebenher studiert Christina Obergföll Englisch und Sport an der Uni in Freiburg. "Das läuft allerdings momentan alles auf Schmalspur, höchstens zwölf Stunden pro Woche drücke ich die Schulbank. Da ich viel unterwegs bin, habe ich leider viele Fehlstunden, renne stets den Prüfungsterminen hinterher und muss ständig Schulstoff nacharbeiten. An einen Abschluss ist derzeit überhaupt nicht zu denken, vor 2010 wird das nichts", reflektiert Christina Obergföll.
Für die gebürtige Schwarzwälderin dreht sich derzeit alles um den Sport. "Mir geht es gut, ich bin gesund, privat läuft alles nach Plan. Was will man mehr?", fragt sie. Und scherzt: "Vielleicht mal Urlaub machen mit viel Sonne und Ruhe? Und den Weltrekord holen? Aber sicher noch nicht in Cottbus…"