Christina Obergföll unterliegt Olympiasiegerin
Warme Temperaturen und Rückenwind haben am Montagabend bei der 25-jährigen Jubiläumsausgabe des "Vardinoyiannia"-Meetings in Rethymno (Griechenland) zu einer wahren Bestzeitenflut geführt. Vor allem die Sprinter profitierten von den guten Bedingungen. Lolo Jones (USA) über 100 Meter Hürden (12,47 sec) und Debbie Ferguson McKenzie (Bahamas) über 200 Meter (22,32 sec) gelangen Weltjahresbestleistungen, während sich Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg) mit 61,78 Metern und Platz zwei zufrieden geben musste.
Der erste Wettkampf nach einem Trainingslager in Kienbaum verlief für Christina Obergföll so wie der letzte bereits geendet hatte: enttäuschend. Nachdem die Olympia-Dritte bereits am 6. Juli in Lausanne (Schweiz) als Dritte mit 62,31 Metern weit hinter ihren Möglichkeiten zurück geblieben war, flog der Speer am Montag noch ein wenig kürzer. 61,78 Meter wurden für die 27-Jährige in ihrem besten Versuch gemessen. Platz zwei hinter Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik). Die Weltrekordhalterin hatte ebenfalls Probleme, gewann aber mit 62,93 Metern.Noch schlechter lief es für den zweiten deutschen Starter. Christoph Stolz (VfL Wolfsburg) schlug mit indiskutablen 5,93 Metern und Platz sieben in der Ergebnisliste zu Buche. An der Spitze verbesserte der Australier Mitchell Watt mit 8,43 Metern seinen erst vor zwei Wochen in Madrid (Spanien) aufgestellten australischen U23-Rekord erneut.
Rückenwind beflügelt Sprinter
Der Rückenwind in der Hafenstadt im Norden Kretas verhalf vor allem den Sprintern zu guten Zeiten. Dabei meldete sich vor allem eine Dame zurück. Lolo Jones (USA) sprintete nach verpasster WM-Qualifikation und durchwachsener Saison in 12,47 Sekunden nur vier Hundertstel an ihrer Bestzeit vorbei. Nicht weit dahinter lag Damu Cherry (USA), die in 12,50 Sekunden auf Rang zwei lief.
Deutlich mehr zu kämpfen hatte Dayron Robles. Der Olympiasieger aus Kuba setzte sich in 13,17 Sekunden hauchdünn vor dem US-Amerikaner Dexter Faulk (13,18 sec) durch.
Für die zweite Weltjahresbestleistung sorgte Debbie Ferguson McKenzie (Bahamas). Die 33 Jahre alte Weltmeisterin aus dem Jahr 2001 siegte über 200 Meter in 22,32 Sekunden. So schnell war die 33-Jährige schon seit fünf Jahren nicht mehr gelaufen.
Alsonso Edwards kratzt an der 20 Sekunden-Marke
Über 200 Meter der Männer schrammte Alonso Edwards nur hauchdünn an seiner ersten Zeit unter 20 Sekunden vorbei. Der 19 Jahre alte Sprinter aus Panama schob sich mit seiner Zeit von 20,00 Sekunden an Position vier der Weltjahresbestenliste.
Ebenfalls in bester Verfassung zeigten sich die 100 Meter-Sprinter. Bei den Männern gewann Ivory Williams (USA) in 9,93 Sekunden. In der Frauenkonkurrenz stand ihm Carmelita Jeter (USA) mit 10,97 Sekunden in nichts nach.
Gerd Kanter gewinnt knapp
Eng war die Entscheidung im Diskusring. Mit 69,10 Metern lag am Ende Olympiasieger Gerd Kanter (Estland) knapp vor Virgilijus Alekna (Litauen), der aber mit 68,94 Metern Saisonbestleistung warf und rechtzeitig zur WM in Berlin (15. bis 23. August) in Form zu kommen scheint.
Während Gerd Kanter die Angriffe der Konkurrenz erfolgreich abwehren konnte, stolperte eine andere Olympiasiegerin. Francoise Mbango (Kamerun) kam im Dreisprung nicht über 13,83 Meter und Rang sechs hinaus. Besser machte es Yargelis Savigne aus Kuba. Die Weltmeisterin flog im vierten Versuch auf 14,84 Meter und gewann damit souverän.
Über 400 Meter Hürden verpasste Javier Culson (Puerto Rico) seinen im Mai aufgestellten Landesrekord nur knapp. Als Sieger fehlten dem 24-Jährigen am Ende in 48,46 Sekunden vier Hundertstel auf seine eigene Bestmarke.