Christina Obergföll will mit Spaß zu Gold
Speerspitze Christina Obergföll zielt auf Gold. „Vom Physischen her bin ich in der Form meines Lebens. Wenn ich die Technik auf die Reihe bringe, kann ich Bestleistung werfen“, meint die Offenburgerin vor dem olympischen Speerwurf-Finale am Donnerstag (21. August) in Peking (China).
„In erster Linie möchte ich mal Spaß haben, denn im vorigen Jahr bei der WM in Osaka hatte ich nicht ganz soviel Spaß. Ich glaube, dass sehr viel drin ist. Eine Medaille auf jeden Fall, wenn ich mir nicht gerade selbst im Weg stehe“, denkt sie. „Dann muss man einfach nur schauen, wer das Quäntchen mehr Glück hat oder die bessere Form an dem Tag. Wenn ich morgens um 11 Uhr schon 67,52 Meter werfe, dann kann ich sehr zuversichtlich sein.“Christina Obergföll ist mit 70,20 Metern Europarekordlerin, größte Gegnerin im Kampf um den Olympiasieg dürfte wohl Weltmeisterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) sein. Auch Europameisterin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) glaubt: „Nur Christina kann Barbora Spotakova schlagen.“ Sie selbst hofft auf eine Medaille: „Ich zähle mich zu den vier oder fünf, die Bronze gewinnen können.“
Deutsches Trio weiter
Die Speer-Qualifikation endete wie das WM-Finale im letzten Jahr in Japan: Barbora Spotakova (67,69 m) lag vor Goldhoffnung Christina Obergföll (67,52 m) und Dauerbrenner Steffi Nerius (63,94 m). Als Neunte kam die Leverkusenerin Katharina Molitor (60,92 m) weiter.
Kubas Weltrekordlerin Olsleydis Menendez schaffte als Elfte (60,51 m) gerade so den Sprung ins Finale. Sie hatte 2004 Olympia-Gold vor Steffi Nerius und 2005 WM-Gold vor dem deutschen Duo gewonnen. Nach langer Verletzung kam sie erst 2008 zurück.
Diesmal keine Zitterpartie
Ein Jahr nach der WM-Zitterpartie von Osaka schaffte Christina Obergföll die Qualifikationshürde diesmal locker. „Ich hatte zwar auch wackelige Knie. Im letzten Jahr hatte ich in Osaka keine schöne Qualifikation gehabt. Aber diesmal habe ich wie beim letzten WM-Test in Leverkusen gesagt: Du machst das Ding im ersten Wurf perfekt - und es hat geklappt“, sagt die zweimalige Vize-Weltmeisterin.
Die große Favoritin bleibt dennoch Barbora Spotakova. „Sie hat ihre Weite am Morgen noch anderthalb Stunden früher geworfen als ich meine. Sie kann also mehr. Aber ich auch“, sagte Christina Obergföll.
Konzentration auf sich selbst
Dass ihre größte Konkurrentin um Gold noch 17 Zentimeter weiter warf, kümmerte sie indes nicht besonders. „Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, dass ich mein Ding mache, und was die anderen tun, ist mir egal, denn ich kann nur auf mich Einfluss nehmen und nicht auf die anderen. Sicherlich habe ich das jetzt mitbekommen, und das ist auch okay so, darauf habe ich mich auch eingestellt.“
In Peking wird die 26-Jährige von ihren Eltern unterstützt. Disziplin-Kollege und Freund Christian Nicolay (TV Wattenscheid 01) hatte das Olympia-Ticket verpasst: „Er drückt zu Hause Daumen. Aber er ist bei mir“, sagt die Europarekordlerin.
Quelle: Sport-Informations-Dienst
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