Christina Schwanitz macht´s im Zweiten
Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) hat die Pflicht bei der WM in Moskau (Russland) erfüllt. Mit 19,18 Metern zog die Deutsche Meisterin am Sonntagvormittag souverän ins Finale ein. Pech hatte Josephine Terlecki (SC Magdeburg), die mit 17,87 Metern als 13. hängen blieb, nur weil ihr der bessere zweite Versuch im Vergleich zur weitengleichen Weißrussin Alena Kopets fehlte.
WM-Qualifikation, das kann Christina Schwanitz. Schon dreimal hat die Hallen-Europameisterin das Finale der besten Zwölf erreicht - bei drei Starts bei Weltmeisterschaften. Das klappte auch diesmal mit 19,18 Metern im zweiten Durchgang. Für den Endkampf der besten Acht reichte es bisher aber erst einmal - bei der WM 2005 als sie Achte wurde. Diesmal soll es weiter nach vorne gehen und die Zeichen stehen gut: Die 27-Jährige hat das bisher beste Jahr ihrer Karriere hingelegt und dabei zweimal die 20 Meter übertroffen.Nur einen gültigen Versuch brachte Josephine Terlecki in den Sektor, der erste. 17,87 Meter wurden gemessen, die beiden anderen Stöße waren ungültig. Die Weißrussin Alena Kopets löste mit der gleichen Weite als Zwölfte noch das Ticket fürs Finale, sie hatte mit 17,50 Metern auch einen zweiten gültigen Versuch stehen.
Erwartet problemlos kam Weltmeisterin und Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland) durch die Quali, mit 19,89 Metern gleich im ersten Durchgang. Auch die Olympia-Zweite Yevgeniya Kolodko (Russland; 19,55 m) und Michelle Carter (USA; 19,76 m) machten einen starken Eindruck.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Josephine Terlecki (SC Magdeburg):
Ich versuche meine Enttäuschung wegzulächeln. Der Frust ist groß. Als 13. auszuscheiden und dann so knapp, das ist hart, sehr hart. Ich dachte, ich muss einfach noch weiter stoßen, eine knappe 18. Der zweite Versuch war einfach technisch schlechter und kürzer. Deshalb habe ich ihn ungültig gemacht. Im Dritten habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Ich wollte Gas geben. Es war ein bisschen zuviel Gas. Der Oberkörper ist reingerannt und so wurde es ungültig. Schade. Ich wollte die Qualiweite stoßen, das wäre auch drin gewesen. Das diese Weite gar nicht nötig war, ist bitter.
Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge):
Im ersten Versuch musste ich testen und fühlen, was der Ring unter Stressbedingungen macht. Der Zweite war etwas holperig, aber hat gereicht. Morgen wird scharf geschossen. Ich möchte für mich einen guten Wettkampf machen, an dem Ergebnis der Konkurrenz kann ich nichts ändern, nur an meinem. Ich bin selten so "relaxt" in eine Quali gegangen, weil ich einfach ein super Jahr habe. Ich habe noch nie so viele gute, weite Wettkämpfe gehabt. Wenn ich morgen 19einhalb stoße und es nicht für eine Medaille reicht, bin ich trotzdem vollkommen zufrieden. Das ist mein zweiter, großer Wettkampf, an dem ich Spaß habe. Letztes Jahr in London habe ich das erste Mal einen Wettkampf genießen können, weil ich mir gesagt habe: Die Leute gucken mich an, um mich anzufeuern und nicht um zu sagen: Jetzt versagt sie wieder. Die Leute jubeln mit mir und das ist ein geiles Gefühl.
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