Christina Schwanitz stößt in die Weltspitze vor
Kugelstoßerin Christina Schwanitz hat am Freitag beim Hallen-Meeting in Chemnitz nach Platz drei bei der Hallen-DM am letzten Wochenende für eine erfolgreiche Revanche gesorgt. Damit noch nicht genug, die Athletin des SV Neckarsulm pulverisierte mit 19,68 Metern ihre persönliche Bestleistung und ist damit nun zu einer heißen Medaillenanwärterin für die Hallen-WM in Valencia (Spanien; 7. bis 9. März) aufgestiegen.

Ihre Hallen-Bestleistung lag bisher bei 18,44 Metern, im Freien hatte es die frühere WM-Neunte vor drei Jahren bereits auf 18,84 Meter gebracht, ehe sie eine Verletzung aus der Bahn warf.
Weltweit hat in diesem Winter bislang in der Halle nur Vize-Weltmeister Nadzeya Ostapchuk (Weißrussland; 20,35 m) weiter gestoßen. „Nun fahre ich mit Selbstbewusstsein nach Valencia, und dort will ich meine Leistung von Chemnitz bestätigen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich wieder solch eine Weite erreiche“, sagte Christina Schwanitz, „ich wollte jetzt bestätigen, dass ich weit stoßen kann, denn am vorigen Wochenende in Sindelfingen wurde mir ein Stoß um die 19 Meter zu Unrecht aberkannt.“
Peter Sack krank
Die Deutsche Hallenmeisterin Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) musste sich in Chemnitz mit 18,08 Metern und Rang vier hinter der kubanischen Olympiasiegerin Yumileidi Cumbá (18,16 m) zufrieden geben.
Bei den Männern setzte sich im Kugelstoßen Andy Dittmar (LG Ohra Hörselgas; 18,95 m) durch. Der Deutsche Hallenmeister Peter Sack fehlte krankheitsbedingt. Er musste in dieser Woche sein Trainingslager in Kienbaum wegen einer Erkältung abbrechen und hofft nun, rechtzeitig zur Hallen-WM wieder auf den Beinen zu sein.
Tim Lobinger mit Satz Nummer 99 über 5,80 Meter
Die Stabhochsprung-Konkurrenz spannte die Zuschauer lange auf die Folter. Am Ende zeigte der Deutsche Hallenmeister Tim Lobinger auch eine Woche vor dem Saisonhöhepunkt keine Schwäche. Nach dem 99. Sprung seiner Karriere über 5,80 Meter, der ihm den Sieg einbrachte, kann dem Münchner nun in Valencia ein Kunststück gelingen: 100. Jubiläum über 5,80 Meter oder mehr, verbunden mit dem Hallen-WM-Titel. Der „Geheimplan“ könnte aufgehen.
Sein stärkster Widersacher war in Sachsen etwas überraschend der Leverkusener Tobias Scherbarth, der mit 5,75 Metern eine neue persönliche Bestleistung erzielte. Der 22-Jährige war danach überwältigt: „Ich kann es nicht begreifen, dass es so hoch gegangen ist. Jetzt bin ich auch völlig platt. Es ist mir schon eine Ehre, hinter Tim Lobinger Zweiter zu werden.“
Franca Idoko sprintet 7,09 Sekunden
Ein Ausrufezeichen kam von der Nigerianerin Franca Idoko. Die 22-Jährige nutzte die schnelle Chemnitzer Bahn, um ihre Bestzeit über 60 Meter um eine Zehntel auf 7,09 Sekunden nach unten zu drücken. Damit ist sie nun gemeinsam mit der Russin Yevgeniya Polyakova die schnellste Sprinterin des Winters. Die Deutsche Hallenmeisterin Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München), die ihre solide Form bestätigte, und Virgen Benavides (Kuba) teilten sich mit 7,25 Sekunden Rang zwei.
In der Männerkonkurrenz setzte sich der Pole Łukasz Chyła in 6,57 Sekunden, mit denen er bis auf eine Hundertstelsekunde an seine Bestzeit herankam, durch. Aus den 200 Metern ging der frischgebackene Deutsche Hallenmeister Stefan Kuhlee wieder als bester Deutscher hervor, schneller als der Frankfurter (21,06 sec) war allerdings der Pole Marcin Urbas (20,84 sec).
Naide Gomes fliegt auf 6,91 Meter
Ein weiteres hochwertiges Ergebnis lieferte Hallen-Europameisterin Naide Gomes im Weitsprung ab. Die Portugiesin deklassierte mit 6,91 Metern ihre Konkurrenz. Damit blieb sie nur zwei Zentimeter unter ihrem Hallen-Landesrekord.
Der Rehlingerin Bianca Kappler gelang mit 6,56 Metern als Dritte eine Saisonbestleistung, mit der sie im Jahresvergleich mit der Deutschen Hallenmeisterin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), die ihrerseits in Chemnitz Vierte (6,41 m) wurde, gleichziehen konnte.
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