Christine Adams beendet ihre Karriere
Christine Adams, 1996 und 2000 Hallen-Vize-Europameisterin im Stabhochsprung, beendet ihre Karriere. Die 30-jährige Athletin des LAV Bayer Uerdingen/Dormagen bestreitet am Sonntag in Norden den letzten ernsthaften Stabhochsprung-Wettkampf ihres Lebens. "Ich freue mich darauf, in Norden ein letztes Mal gefeiert zu werden und danach als Trainerin zu arbeiten", sagt die Diplom-Sportlehrerin, die am 10. März 2002 ihren größten Höhenflug erlebt hatte.
Christine Adams bestreitet am Sonntag ihren letzten Wettkampf (Foto: Chai)
Völlig überraschend schwang sie sich an diesem Tag in Sindelfingen zum Deutschen Hallenrekord von 4,66 Metern auf. Diesen hielt sie fast ein Jahr lang, bevor er ihr von Annika Becker Anfang Februar 2003 wieder entrissen wurde.Die ehemalige Diskuswerferin Christine Adams (Bestleistung: 53,44 m), die ihre Karriere beim SUS 09 Dinslaken und Trainer Claus Schramme begonnen hatte, wechselte zur Saison 1997 zum TSV Bayer 04 nach Leverkusen und startet seit Januar 2004 für den LAV Bayer Uerdingen/Dormagen.
Pionierin im Stabhochsprung
Sie ist eine der Vorreiterinnen im deutschen Frauen-Stabhochsprung gewesen. Schon als der erste Jugendmeistertitel 1991 vergeben wurde, war sie dabei. Ein Jahr später belegte sie bei der DM-Premiere im Erwachsenenbereich Platz drei. "Da habe ich Blut geleckt. München, Olympiastadion und Fernsehübertragung – all das hat mich begeistert. An diesem Tag habe ich beschlossen, dass ich Stabhochspringerin und keine Diskuswerferin bin."
Von den seit 1992 ausgetragenen Stabhochsprung-Meisterschaften verpasste sie nur zwei. "Einmal hatte ich einen Muskelfaserriss, das andere Mal war eine Magen-Darm-Grippe der Grund." Insgesamt gewann sie zwei Freiluft- und einen Hallentitel sowie weitere elf DM-Medaillen. In ihrer Karriere stellte Christine Adams sieben Deutsche Rekorde auf. Die meisten Höhenflüge gelangen ihr dabei in der Halle. Nur zwei waren Freiluft-Rekorde. Ihre Freiluft-Bestleistung steht bei 4,40 Meter.
Zuletzt immer wieder Rückschläge
In den vergangenen Wochen und Monaten kämpfte Christine Adams vor allem gegen den eigenen Körper. Immer wieder litt sie unter Verletzungen. Zuletzt zwickte die Achillessehne. "Deshalb konnte ich wochenlang kein Sprinttraining machen. Das ist bei jemandem wie mir, der sowieso schon langsam ist, verheerend."
Und so beschloss Christine Adams die Stäbe beiseite zu legen und sich voll und ganz ihrer Aufgabe als Stabhochsprung-Trainerin zu widmen. Erfahrung sammelt sie auf diesem Gebiet bereits seit einigen Jahren. Seit 1999 betreut sie Nachwuchs-Trainingsgruppen des TSV Bayer 04 Leverkusen.