Christine Arron - Neue Ziele mit altem Trainer
Das Olympia-Fiasko sei "verdaut, aber noch nicht vergessen". Christine Arron, Europas schnellste Sprinterin, meldet sich zurück. Mit neuen Zielen und altem Trainer. Guy Ontanon, mit dem sie sich nach Athen noch einige verbale Auseinandersetzungen geliefert hat, bleibt der Mann ihres Vertrauens.
Christine Arron nimmt mit ihrem bisherigen Trainer Anlauf auf die nächsten Aufgaben (Foto: Chai)
Vieles hatte auf eine Trennung hingedeutet, ähnlich wie im Fall Muriel Hurtis, die Guy Ontanon den Laufpass gegeben hat. Christine Arron will davon nichts wissen und räumt ihm "eine zweite Chance" ein.Als Favoritin war sie im vergangenen Sommer nach Griechenland gereist, schwer geschlagen kehrte sie heim. Christine Arron schob Frust. Elf Siege in elf Rennen hatten hohe Erwartungen geschürt, die sie nicht erfüllen konnte. Ihr blieb lediglich Staffel-Bronze, eine enttäuschende Ausbeute.
Guy Ontanon beklagte sich in jenen Tagen über die unzureichende Zusammenarbeit. Christine Arron habe mehr den Worten ihrer Psychotherapeutin Fanny Didiot-Abadi gelauscht als seinen Ratschlägen. Christine Arron reagierte gereizt, trennte sich von Fanny Didiot-Abadi und teilte der Öffentlichkeit mit, dass sie noch nicht wisse, ob Guy Ontanon auch in Zukunft für sie der passende Coach sei.
Getroffen und diskutiert
Die Entscheidung pro Guy Ontanon ist ihr augenscheinlich nicht leicht gefallen, denn sie brauchte lange, um Klartext zu reden. "Wir haben uns getroffen und miteinander diskutiert", erklärte die 31-jährige Französin in dieser Woche auf einer Pressekonferenz, "das geschah vor einem Monat." Dabei haben sie sich ausgesprochen und vereinbart, dass sie auch in dieser Saison mit der WM als primärem Ziel an einem Strang ziehen wollen.
"Ich habe keinesfalls seine Arbeit als Coach in Frage gestellt", sagte Christine Arron, "es gab Differenzen, die jetzt geklärt sind." Sie habe nie Kontakt zu anderen Trainern gesucht. "Ich hoffe, dass wir nun in aller Ruhe kooperieren", fügte Christine Arron hinzu. "Guy ist ein junger Trainer. Er muss seine Erfahrungen sammeln. Jeder macht Fehler." Sie selber auch, wie sie eingestand, denn es sei nicht richtig gewesen, "wie das mit der Psychotherapeutin gelaufen ist".
Hallensaison geplant
Das sei aber Schnee von gestern. Denn nun zähle die Gegenwart. Christine Arron wird die Hallensaison bestreiten. Ihr Einstand ist beim Indoor-Meeting in Mondeville am 29. Januar geplant. Dann folgt der Auftritt in Eaubonne am 4. Februar. Weiter geht's mit den Französischen Hallen-Meisterschaften in Lièvin vom 18. bis 20. Februar und zu guter Letzt der Hallen-EM in Madrid vom 4. bis 6. März. Sie will sich allerdings nur auf die 60 Meter konzentrieren.
Im WM-Sommer möchte Christine Arron beide Strecken rennen, die 100 und die 200 Meter. Das Double hat sie sich auch für Helsinki vorgenommen. Und dann soll es bitte schön besser laufen als in Athen.