Christine Arron und Tatyana Lebedeva siegreich
Das Golden-League-Meeting in Oslo (Norwegen) am Freitagabend wurde seinem Ruf abermals gerecht. Ihren Kurs auf den Millionen-Jackpot setzten Christine Arron (Frankreich) und die Russin Tatyana Lebedeva fort, während die US-Amerikanerin Lashinda Demus über 400 Meter Hürden als enttäuschte Dritte ins Ziel trudelte. Aus deutscher Sicht konnte vor allem der Leipziger Hürdensprinter Thomas Blaschek in 13,37 Sekunden überzeugen.
Tatyana Lebedeva springt auch nach Olso mit goldener Startnummer (Foto: Chai)
Die schnelle Französin düpierte über 100 Meter in 11,06 Sekunden die Konkurrenz um die beiden US-Girls Lauryn Williams (11,16 sec) und Latasha Colander (11,17 sec). Und trotz der Aussicht auf die Millionen, die Christine Arron allerdings bei den letzten drei ausstehenden Golden-League-Meetings noch verspielen kann, richtet sich ihr Blick nur auf die Weltmeisterschaft. "Alles was zählt, ist jetzt Helsinki. Danach kann ich mir Gedanken um das Geld machen", machte sie ihre Prioritäten deutlich. Schnellster Mann des Abends über 100 Meter war Aziz Zakari (Ghana), der in 10,02 Sekunden den schnellen Mann aus Trinidad und Tobago, Marc Bruns (10,06 Sekunden), besiegte.
Ladji Doucouré zu schnell für Allen Johnson
Ladji Doucouré ließ über 110 Meter Hürden die Konkurrenz um Allen Johnson (USA) stehen. 13,00 Sekunden waren zu schnell für den viermaligen Weltmeister, dem in 13,34 Sekunden nur Platz vier blieb. Thomas Blaschek rückte als Fünfter in 13,37 Sekunden dem US-Sprinter gefährlich nah und bestätigte seine gute Verfassung. "Bis zur WM habe ich noch genügend Zeit wieder in Form zu kommen", tat Allen Johnson die Schlappe lapidar ab.
Über 400 Meter Hürden riss die Siegessträhne von Lashinda Demus. Der US-Amerikanerin blieb im Rennen, welchem ihre Landsfrau Sandra Glover in 53,93 Sekunden ihren Stempel aufdrückte, in 54,59 Sekunden Platz drei. "Ich bin sehr enttäuscht. Während des Rennens bin ich gestolpert, wäre fast gestürzt", versuchte Lashinda Demus zu erklären. Ihr Ziel für die WM bleibt dennoch bestehen. In Helsinki will sie wieder ganz vorne mitmischen.
Flotte 800 Meter
Schnelle Zeiten wurden im 800 Meter Rennen der Frauen angeboten. Gleich fünf Läuferinnen blieben unter der 2-Minuten-Marke. Siegerin wurde Tatiana Andrianova in 1:56,91 Minuten, die auch die Farben Russlands bei der WM vertreten wird. Sie blieb damit zum vierten Mal in ihrer Karriere unter 1:57 Minuten. Im Lauf der Männer rettete der Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi in 1:44,15 Minuten einen hauchdünnen Vorsprung vor dem Olympiasieger Yuriy Borzakovskij (Russland, 1:44,18 min) über die Ziellinie.
Schnell ging es über die Meile zu. Der Neu-Katari Dahame Najem Bashir, ein ehemaliger Kenianer namens David Nyaga, stürmte in 3:47,97 Minuten über die Ziellinie und war selber überrascht von seiner Leistung. "Vielleicht kann ich über 1.500 Meter unter 3:30 Minuten laufen", frohlockte er und verkündete, er wolle die Taktik für Helsinki noch einmal mit seinem Trainer besprechen.
Tero Pitkämäki erneut über 90 Meter
Erst wollte Tatyana Lebedeva wegen Schmerzen in der linken Achillessehne, die sich beim Aufwärmen meldeten, gar nicht erst an den Start gehen. "Aber ich will doch den Jackpot gewinnen", begründete sie ihre Motivation, das Risiko in Kauf zu nehmen. Mit Erfolg, denn mit 14,89 Metern war sie abermals das Maß aller Dinge und bewahrte sich alle Chancen auf die goldene Million.
In bestechender Form präsentierte sich wieder der Finne Tero Pitkämäki. Mit 90,54 Metern setzte der Speerwerfer abermals ein deutliches Ausrufezeichen und verwies den amtierenden Weltmeister Sergey Makarow (Russland, 87,76 m) und Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen), der mit 87,66 Metern neuen Landesrekord warf, in die Schranken. Der Stuttgarter Stefan Wenk enttäuschte als Achter in dem hochkarätigen Feld mit 74,60 Metern.
Sabrina Mockenhaupt liefert Leistungsnachweis
Eine gute Vorstellung bot hingegen Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg). Über 3.000 Meter lief sie in 8:46,38 Minuten (Platz zehn) nur um knapp zwei Sekunden an ihrer persönlichen Bestzeit vorbei und zeigte sich somit gerüstet für die Weltmeisterschaft. Maryam Yusuf Jamal (Bahrain) siegte in schnellen 8:28,87 Minuten.
Auch Stefan Holm (Schweden) war in Oslo nicht zu schlagen. Mit 2,29 Metern siegte der Olympiasieger vor dem höhengleichen Tschechen Jaroslav Baba, frischgebackener U23-Europameister, und dem Weltmeister aus Südafrika, Jacques Freitag, der scih nach einer kurzen Verletzungspause wieder vorstellte und nicht über 2,25 Meter hinaus kam.
Über 1.500 Meter siegte der Kenianer Churchill Kipsang in 3:38,66 Minuten. Jonas Hamm (LG Wedel/Pinneberg), der bei der WM die Fahnen Finnlands vertreten wird, wurde in 3:45,26 Minuten Sechster.
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