Christine Arron verfehlt die Jahresweltbestzeit
Die Protagonisten am dritten und letzten Tag der Französischen Hallenmeisterschaften waren Christine Arron (60 m), Leslie Djone (400 m) und Ladji Doucouré (60 m Hürden). Zweifellos zählen die drei zu den heißen Medaillenkandidaten für die Hallen-EM in Madrid, wo die "Equipe tricolore" mit einem rund 40-köpfigen Aufgebot vertreten ist, wie der Technische Direktor Robert Poirier in Lièvin verlauten hieß.
Christine Arron sieht noch Steigerungspotenzial (Foto: Crespel)
Christine Arron wollte die Jahresweltbestzeit der Jamaikanerin Veronica Campbell (7,09 sec) attackieren. Im Finale über 60 Meter musste sie sich allerdings mit 7,13 Sekunden begnügen, was immerhin das zweitbeste Resultat in diesem Winter darstellt. Gleichwohl war "Reine Christine", Königin Christine, wie sie von ihren Fans gerufen wird, alles andere als zufrieden. "Nach dem Vorlauf und dem Halbfinale war ich enttäuscht, denn es lief nicht besonders toll." Vor allem an ihrem Start müsse sie noch arbeiten. "Im Finale klappte es ganz ordentlich." Doch ihren eigenen Hallenrekord (7,08 sec), den Christine Arron beim Titelgewinn im Vorjahr aufgestellt hatte, konnte sie nicht knacken.Ladji Doucouré träumte ebenfalls vom Rekord. Vergebens! Zwar steigerte er seine zwölf Monate alte Bestzeit über 50 Meter Hürden im "Vorbeigehen" um eine Hundertstel auf 6,47 Sekunden. Aber die Höchstmarke über 60 Meter Hürden von Stéphane Caristan (7,50 sec), 1986 Europameister über 110 Meter Hürden, blieb für ihn außer Reichweite. "Da fehlt noch was", analysierte er sein Rennen, "der Start war okay, das Finish muss noch besser werden." Momentan fühle er sich ein wenig müde. "Das ist eine Folge meines Trainingslagers in den Staaten."
Bei Leslie Djhone zwickt's wieder
Am nächsten Samstag, wenn das IAAF-Meeting in Lièvin, also an gleicher Stätte wie die Französischen Meisterschaften, ausgetragen wird, will er einen weiteren Anlauf wagen. Seite an Seite mit dem US-Amerikaner Allen Johnson möchte er sein Ziel verwirklichen und Caristans Rekord aufs Korn nehmen.
Leslie Djhone, der Olympia-Fünfte von Athen, näherte sich auch dem Hallenrekord. Mit 46,33 Sekunden stürmte er über 400 Meter auf Platz zwei der nationalen Rangliste. Besser war bis dato nur Stéphane Diagana (46,02 sec), Weltmeister 1997 und Europameister 2002. "Ich hatte wieder leichte Schmerzen", klagte Leslie Djhone, "mein Ischiasnerv hat sich erneut bemerkbar gemacht." Ob er bei der Hallen-EM starten werde, stehe noch in den Sternen.
"Salto Nullo" von Jean Galfione
In Madrid ist Marc Raquil, sein Freund und Trainingspartner, in jedem Fall dabei. Allerdings nicht im Einzelwettbewerb, sondern in der 4x400-Meter-Staffel.
Jean Galfione, der Stabartist, muss allerdings noch um sein Ticket bangen, denn eine Woche nach seinem Höhenflug über 5,70 Meter in Karlsruhe leistete er sich diesmal einen "Salto Nullo" und spielt auf Zeit: "Bis Madrid bleiben mir noch zwei Wettkämpfe", meinte der Olympiasieger von Atlanta 1996 und schränkte ein, "falls ich nominiert werde." Sollte ihm ein ähnliches Resultat gelingen wie in Karlsruhe, darf er garantiert mitfahren.