René Herms hat sein WM-Soll erfüllt
Der deutsche 800-Meter-Meister René Herms hatte bei der Weltmeisterschaft in Paris bereits mit dem Erreichen des WM-Halbfinales sein WM-Soll erfüllt. Die Zugabe blieb ihm am Freitagabend im "Stade de France" dann versagt. Zu hart und zu schnell war das, was ihm auf dem Weg in den Endlauf gegenüberstand.
René Herms lernte als Fünfter des WM-Halbfinales (Foto: Kiefner)
Dabei sah der U23-Europameister durchaus seine Chance in seinem Halbfinale, in dem er in 1:46,88 Minuten Fünfter wurde: "Das Finale wäre möglich gewesen, aber ich bin froh, dass ich soweit gekommen bin. Mein Fehler war, dass ich mich ziemlich weit hinten eingeordnet habe, deshalb war ich dann eingeschlossen. Beim nächsten Mal muss ich mehr Acht geben. Der Spurt kam zwar noch, ich hatte die schnellsten letzten 100 Meter, aber es hat nicht mehr gereicht."Seiner ersten WM-Teilnahme misst der Pirnaer keine allzu große Bedeutung bei: "Im Vergleich mit der EM im letzten Jahr ist das nichts anderes. Ich nehme aber an, Olympische Spiele sind was Besonderes. Trotzdem war Paris für mich natürlich ein wichtiger Wettkampf."
Klima im Team intakt
Eintauchen konnte er in der Mannschaft auch in das WM-Feeling. "Das Klima von außen überträgt sich nicht auf die Sportler", stellte er fest, "man wird auch von den Ausgeschiedenen unterstützt. Schade finde ich nur, dass schon welche abgereist sind."
Sich selbst kritisierte René Herms für seine Auftritte im Vorfeld der Weltmeisterschaft bei den bedeutenden Golden-League-Meetings in Berlin und Zürich: "Ich war nicht hundert Prozent auf dem Niveau. Ich hatte eine recht schlechte Einstellung. Mit meinen jungen Jahren kann ich aber nur lernen. Das ISTAF wollte ich schon besser laufen, aber es ging nicht."
André Bucher ausgeschieden
Prominentestes Opfer der 800-Meter-Halbfinalläufe war der Schweizer Titelverteidiger André Bucher, der wie René Herms Fünfter wurde. "Ich habe gemerkt, dass die Zielgerade sehr sehr lang wurde", musste der Vize-Europameister erkennen.
Die drei Semifinalläufe gewannen der Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi (1:46,31 min), der Russe Yuri Borzakovsky (1:45,31 min) und der Italiener Andrea Longo (1:46,26 min).