Am 16. Juni findet die 19. Auflage des Anhalt-Meetings im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion statt. „Das kleine ISTAF“ nennt Christoph Harting es liebevoll in Anlehnung an das Weltklasse-Meeting im Berliner Olympiastadion. Der Diskuswurf-Olympiasieger muss es wissen: Er ist Berliner und kommt rum in den Stadien dieser Welt. Im Vorjahr führte ihn sein Weg unter anderem über Dessau zum Olympia-Sieg. Das soll auch für 2017 ein gutes Omen sein.
Zu Beginn einer Pressekonferenz in Dessau läuft am Mittwoch ein Video, das Christoph Harting (SCC Berlin) im vergangenen Jahr bei seinem Siegeswurf im Diskusring zeigt. Erinnerungen werden wach. Der Abend, die Musik, die Atmosphäre, die Nähe zu den Zuschauern, die Gewissheit des Erfolgs. Christoph Harting sieht sich den kurzen Film mit einem Lächeln an. An diesem Abend warf er mit 68,06 Metern Meetingrekord und stand ganz oben auf dem Treppchen.
Nicht nur in Dessau hatte der Berliner die Nase vorn, auch wenige Wochen darauf bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. „Man muss immer das Beste aus sich herausholen“, sagt Christoph Harting. „Ich möchte immer der Beste sein.“ Dabei ist es ganz gleich, in welchem Ring er gerade steht. Der Erfolg selbst bedeute ihm allerdings nichts. „Mit dem Olympiasieg habe ich mich in gewisser Weise unsterblich gemacht. Ob ich das wollte – keine Ahnung.“
Gehen mit Christopher Linke ins Programm aufgenommen
Für Meetingdirektor Ralph Hirsch gehört der Sieg von Christoph Harting zu einem der Highlights in der Geschichte des Anhalt-Meetings. „Der Sport ist mit eines der wichtigsten Aushängeschilder der Stadt“, betont er. „Und mit dem Anhalt-Meeting haben wir ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Mitteldeutschland. An dem Abend ist eine enorme Vielfalt der Disziplinen zu bestaunen. Der Mix ist unser Markenzeichen.“
Zwölf Disziplinen sind es diesmal. Die Männer messen sich über 100 Meter, 800 Meter, 1500 Meter, 110 Meter Hürden, im Diskuswurf, Weitsprung und Stabhochsprung. Die Frauen treten über die 100 Meter, 400 Meter, 800 Meter sowie 100 Meter Hürden und im Dreisprung an. Eine 13. Disziplin wurde in das Vorprogramm mit aufgenommen – 3.000 Meter Gehen mit der deutschen Elite um Christopher Linke (SC Potsdam).
16. Auftritt von Alexander Kosenkow
Etliche Sportler kehren zum wiederholten Male ins Greifzu-Stadion zurück. Sprinter Alexander Kosenkow (TV Wattescheid 01) wird zum 16. Mal am Start sein. Stabhochspringer Tim Lobinger war beim Freiluft- und beim Hallen-Meeting von Dessau zwischen 2002 und 2012 insgesamt 20 Mal als Aktiver dabei, nicht nur deswegen wünscht ihm das Ausrichter-Team nach seiner Leukämie-Erkrankung Kraft und Zuversicht dieser Welt, diesen wichtigsten Wettkampf seines Lebens erfolgreich zu gestalten.
„Viele Athleten aus aller Welt fragen bei uns für einen Startplatz an, das zeigt uns auch, dass wir in Dessau wahrgenommen werden und international einen exzellenten Ruf haben“, beschreibt Ralph Hirsch den internationalen Stellenwert des Anhalt-Meetings.
Und Christoph Harting? Erfährt bei der Pressekonferenz interessiert mehr über die Vorbereitungen des Meetings. Er freut sich auf Dessau als Zwischenstopp vor London, wo im August die Weltmeisterschaften stattfinden. „Ich bin amtierender Olympiasieger“, sagt er. „Unter einer Medaille muss ich mir meine Zielstellung nicht setzen. Ich möchte Weltmeister werden.“ Vor seinem Sieg in Rio hat er im vergangenen Jahr in Dessau gut vorgelegt. Dasselbe Ziel hat er sich für den 16. Juni vorgenommen. Schließlich will Christoph Harting immer der Beste sein.
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