Erste Halbzeit in Ratingen verregnet
Der erste Tag des erdgas-DLV-Mehrkampf-Meetings in Ratingen litt am Samstag unter den teils heftigen Regenschauern, die über dem Stadion niedergingen. Deshalb und auch wegen den Ausstiegen von Christine Schulz und Sonja Kesselschläger liegen nach dem ersten Tag nur noch wenige der angetretenen Kandidaten auf aussichtsreichem Kurs Richtung WM-Norm für Helsinki.
Karin Ertl peilt Norm und den Platz der besten Deutschen an (Foto: Gantenberg)
Der Siebenkampf war von einer gut aufgelegten Karin Ertl (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg) gekennzeichnet. Die 31-Jährige ist bei ihrem ersten Mehrkampf des Jahres nach dem ersten Tag als Zweitplatzierte hinter der Australierin Kylie Wheeler (3.696) mit 3.634 Punkten beste Deutsche und hat noch die Chance, die WM-Norm von 6.100 Punkten zu übertreffen."Wir haben heute mit dem Wetter nicht viel Glück gehabt", sagte sie, "ich will morgen die Norm schaffen und habe die Chance zu gewinnen. Das ist ein realistisches Ziel."
Am Sonntag tut sich ihr nach dem Ausstieg von Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg), die nach dem Kugelstoßen wegen Sitzbeinproblemen aufgab, auch die Möglichkeit auf, sich als stärkste DLV-Athletin die Direktqualifikation nach Helsinki zu sichern. "Ich kämpfe jetzt für mich alleine gegen die Punktzahl", stellte Karin Ertl fest.
Bereits zum Auftakt auf den 100 Meter Hürden kam die Leverkusenerin Christine Schulz nicht ins Ziel. Bei ihr war eine alte Oberschenkelverletzung aufgebrochen.
Fehlstart von Claudia Tonn
Die Paderbornerin Claudia Tonn war zwar einsatzbereit, erwischte aber in den ersten zwei Disziplinen einen leistungsmäßigen Fehlstart (wir berichteten), der ihr bereits nahezu alle Aussichten auf die WM-Norm raubte. Nach den ersten vier Disziplinen parkt sie mit 3.374 Punkten auf der Sechs.
Damit ist neben Karin Ertl von den deutschen Kandidatinnen für die WM-Qualifikation nur noch Katja Keller mit im Rennen. Die Potsdamerin liegt zur Halbzeit mit 3.532 Punkten auf Platz drei und muss auf gute Leistungen im Weitsprung und über 800 Meter setzen.
André Niklaus solide
Die in Ratingen beliebte Australierin Kylie Wheeler lieferte im Regen einen guten Hochsprung (1,82 m) ab und hielt auch im Kugelstoßen mit 13,19 Metern den angepeilten 6.000-Punkte-Kurs. Damit kann sie in den restlichen drei Disziplinen noch um die Wiederholung ihres Vorjahressieges kämpfen.
Im Zehnkampf blieben die Leistungen überwiegend etwas hinter den Erwartungen zurück. Deshalb muss man abwarten, ob sich neben dem solide auftretenden Berliner André Niklaus, der mit 4.055 Punkten führt und am Ende gerne 8.100 Punkte hätte, noch ein weiterer DLV-Zehnkämpfer für die WM in Helsinki aufdrängen kann. "Ich glaube schon, dass sich die anderen noch strecken", sagte André Niklaus.
Chancen auf die Norm hat vor allem noch Dennis Leyckes (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der momentan hinter dem am zweiten Tag schwächeren Kölner Kenny Beele (3.998), mit 3.943 Punkten auf Platz drei liegt. "Meine Leistungen waren heute dem Wetter angepasst", sagte der Vorjahressieger selbstkritisch, "heute vergessen, morgen weitermachen. Ich bin topfit."
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