Christophe Lemaitre wollte zu perfekt sein
Am Sonntag lief er in Rieti (Italien) die 100 Meter noch einmal in 10,04 Sekunden, doch der gute Saisonabschlusses konnte den Franzosen Christophe Lemaitre nicht über eine gewisse Enttäuschung hinwegtrösten.
„Ich bin ein bisschen enttäuscht von dieser Saison“, bekannte der schnellste Weiße, „ich habe bei Olympia keine Medaille holen können, das war mein Ziel.“Der 22-Jährige hat dafür auch eine Erklärung: „Ich war zu sehr auf die Olympischen Spiele fokussiert. Ich habe versucht zu perfekt zu sein. Ich habe meinem Alltag zuviel Aufmerksamkeit geschenkt.“ Wenn er zum Beispiel eine Stunde zu wenig geschlafen hätte, maß er dem gleich eine Bedeutung bei.
Zu wenig Rennen
Im nachhinein ist Christophe Lemaitre auch mit seiner Wettkampfplanung unzufrieden. „Ich hätte gerne mehr Rennen bestritten, mehr Konfrontation gehabt. Wenn ich mit anderen schnellen Leuten laufe, dann hilft mir das.“
Über 100 Meter kam der Franzose in diesem Sommer auf Platz 30 der Weltjahresbestenliste (10,04 sec), auf den 200 Metern steht er immerhin auf Rang acht (19,91 sec). Seinen größten Erfolg feierte er bei der EM in Helsinki (Finnland), wo er über 100 Meter seinen Titel verteidigte.