Christopher Hallmann - Ein langer Weg zurück
Mit der traditionellen Steingutkanne, in der in Hessen der Apfelwein ausgeschenkt wird und die die Sieger der Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Frankfurt erhielten, konnte Christopher Hallmann am Sonntagabend noch nicht so viel anfangen. Die Erkenntnis, dass in diesem „Bembel“ der „Äppelwoi“ serviert wird, wird den Zehnkämpfer vom Ahrensburger TSV aber nicht so sehr erfreut haben, wie die, dass er nach vielen Verletzungen wieder auf dem Weg in die deutsche Mehrkampfspitze ist.
Fünfeinhalb Jahre ist es her, dass Christopher Hallmann 2004 zum ersten und bislang einzigen Mal die 8.000-Punkte-Marke knackte. Mit 8.045 Zählern wurde er damals Deutscher Mehrkampfmeister. 2005 kam er bei den U23-Europameisterschaften in Erfurt auf Platz zehn - mit 7.459 Punkten an seine Bestleistung aber bei weitem nicht heran. Was dann folgte, waren Jahre, in denen er mehr mit hartnäckigen muskulären Problemen an der Oberschenkelrückseite als mit den zehn Mehrkampf-Disziplinen kämpfte.2007 wechselte er nach Schleswig-Holstein und zu seinem derzeitigen Trainer Hinrich Brockmann. „Zusammen haben wir unheimlich viel an meinen Problemen, meinen Schwachstellen gearbeitet“, erzählt Christopher Hallmann. Harte Zeiten, durch die sich der heute 26-Jährige durchgekämpft hat. „Ich habe nie daran gedacht aufzugeben“, sagt er bestimmt und erklärt: „Ich vertraue meinem Trainer und unserem gemeinsamen Weg.“
Wieder 8.000 Punkte
Absolut schmerzfrei sei er nun „seit ziemlich genau vier Monaten“. Vier Monate uneingeschränktes Training reichten bei den Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Frankfurt direkt zum Sieg. „Da sieht man mal, was man in vier Monaten schon entwickeln kann“, sagt Christopher Hallmann lachend. Auch wenn er einschränkend weiterführt, dass er natürlich nicht mehr zu den ganz Jungen gehöre und ihm seine Erfahrung und in den vielen Jahren verinnerlichte Technik dabei geholfen haben – es lässt aber auch weitere Steigerungen bei kontinuierlichem Training erhoffen.
„Natürlich soll es jetzt so weitergehen“, sagt Christopher Hallmann, der für den Sommer trotzdem zurückhaltend bleibt. „Man weiß ja nie, was passiert“ - er weiß wovon er spricht. Trotzdem: „ Mit 7.500 Punkten wäre ich im Sommer natürlich nicht zufrieden. Es soll schon in Richtung meiner Bestleistung gehen.“ Und lachend fügt er hinzu: „Es soll sich keiner von den anderen Zehnkämpfern zu sicher fühlen.“
Aber es geht nicht nur um Punkte - mit den Europameisterschaften lockt ein internationales Großereignis im Sommer. Ein Ziel für Christopher Hallmann? Er schmunzelt. „Ich halte mir den Termin mal frei.“