| Word Marathon Majors

Chumba und Dibaba gewinnen Tokio-Marathon, Anna Hahner muss früh aufgeben

Dickson Chumba und Birhane Dibaba sind die Sieger des Tokio-Marathons. Der kenianische Topfavorit und Titelverteidiger Wilson Kipsang ging am Sonntag ebenso vorzeitig aus dem Rennen wie Anna Hahner, die verletzungsbedingt früh aufgeben musste. Einen großen Zahltag gab's für den zweitplatierten Yuta Shitara.
Jörg Wenig

Bei kühlen Temperaturen von sechs Grad Celsius, bedecktem Himmel und leichtem Wind ist Dickson Chumba zu seinem zweiten Tokio-Sieg nach 2014 gelaufen. Der Kenianer hatte am Sonntag mit 2:05:30 Stunden einen deutlichen Vorsprung vor dem Japaner Yuta Shitara, der in der Schlussphase des Marathons noch mehrere Plätze aufholte und mit 2:06:11 Stunden einen Asien-Rekord aufstellte. Er steigerte die 16 Jahre alte Bestmarke seines Landsmannes Toshinari Takaoka um fünf Sekunden. Als Rekordprämie strich Yuta Shitara im laufverrückten Japan 100 Millionen Yen ein, umgrechnet 760.000 Euro! Dritter wurde Amos Kipruto (Kenia) in 2:06:33 Stunden. Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang (Kenia) kam nicht ins Ziel.

Auch Birhane Dibaba gelang ein zweiter Triumph in Tokio: Die Äthiopierin, die das Rennen bereits 2015 gewonnen und vor einem Jahr dort ebenso wie 2014 Platz zwei belegt hatte, blieb mit 2:19:51 noch unter der 2:20-Stunden-Marke. Ihre Landsfrau Ruti Aga wurde in 2:21:19 Stunden Zweite, Rang drei belegte die US-Amerikanerin Amy Cragg mit 2:21:42 Stunden. Zum mit Spannung erwarteten Marathon-Debüt der zweimaligen 5.000-Meter-Olympiasiegerin Meseret Defar kam es am Sonntag in Tokio nicht. Wie die Veranstalter am Tag vor dem Start mitteilten, verzichtete die Äthiopierin aufgrund einer Verletzung auf das Rennen.

Anna Hahners Körper nicht bereit für 42,195 Kilometer

Für Anna Hahner (run2Sky.com) war der Tokio-Marathon bereits nach wenigen Minuten beendet. Die 28-Jährige gab das Rennen, auf das sie sich seit Dezember in Neuseeland vorbereitet hatte, nach etwa vier Kilometren auf. Wie sie zuvor auf ihrer Webseite berichtet hatte, <link news:61911>hatte sie sich rund zweieinhalb Wochen vor dem Start offenbar eine Entzündung im rechten Oberschenkel zugezogen. Obwohl sie dann zeitweilig gar nicht mehr laufen konnte, versuchte sie es am Sonntag in Tokio trotzdem. „Ich bin enttäuscht und wirklich traurig. Der Tokio Marathon war für mich vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte. Der Schmerz in meinem rechten Oberschenkel war zu stark“, schrieb die 28-Jährige bei Instagram.

Für die Qualifikation für die Europameisterschaften im Sommer in Berlin hat ihre Aufgabe in Tokio zunächst keine Auswirkungen. Denn Anna Hahner hatte im vergangenen September beim BMW Berlin-Marathon mit einer Zeit von 2:28:32 Stunden die EM-Norm klar unterboten. Sie braucht in diesem Frühjahr keinen Marathon mehr zu laufen. Allerdings muss sie dann bis zum 20. Mai einen Leistungsnachweis über die Halbmarathondistanz erbringen. Hier ist eine Zeit von zumindest 1:14:30 Stunden gefragt. Normalerweise sollte ein solches Ergebnis kein Problem sein, wenn Anna Hahner ihre Verletzung auskuriert hat.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024