Claudia Hoffmann vor internationaler Feuertaufe
Claudia Hoffmann hat in dieser Hallensaison richtig Gas gegeben und einen Schritt nach vorne gemacht. Mit ihrer Vorlaufzeit von 52,02 Sekunden bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe legte sie die 400 Meter nicht nur schneller als je zuvor zurück, sondern empfahl sich in beeindruckender Manier für die Hallen-WM in Moskau.

Claudia Hoffmann will in Moskau eine konzentrierte Vorstellung abliefern (Foto: Crespel)
Dort erwartet sie nun am Freitag (10. März) ihr erster Einzelstart bei einem internationalen Großereignis. "Mal kucken, wie weit ich komme. Ich will auf jeden Fall die erste Runde überstehen", kündigte die 23-Jährige an, "so ein Turnier ist aber etwas anderes. Ich möchte jedoch nicht nach anderen schauen, sondern mich allein auf mich selbst konzentrieren." Bereinigt man die Weltjahresbestenliste um die avisierten Nicht-Starterinnen, kommt Claudia Hoffmann im Meldevergleich für die Hallen-WM immerhin schon auf einen Platz unter den ersten Zehn.
Nicht ganz zufrieden in Lievin
Die Generalprobe beim Hallen-Europacup in Lievin endete am vergangenen Sonntag mit dem Sieg ihres Rennens in 52,69 Sekunden und der drittschnellsten Zeit aller acht Läuferinnen. "Es ist eben nicht jeder Tag gleich, ich wäre gerne schneller gewesen", sagte die frühere Feldhockeyspielerin danach selbstkritisch, "es war ein einsames Rennen auf Bahn sechs. Ich musste vorher unter der Woche ohne Spikes trainieren, weil der Fuß ein wenig weh tat. Aber jetzt blicke ich zur Hallen-WM nach Moskau."
Die Sportsoldatin, die bereits aus ihren Staffeleinsätzen das internationale Geschäft kennt und jetzt eine "nicht ganz so pompöse" Hallen-WM erwartet, kann dort bereits ein wenig an die erweiterte Weltspitze heranschnuppern.
EM-Einzelstart nächstes Ziel
Spätestens im Sommer will sie dann die nächste Schallmauer durchbrechen und mit der Erfüllung der Einzelnorm für die Europameisterschaft im schwedischen Göteborg ("Die 51,70 Sekunden sind auch fällig") den nächsten Leistungssprung unter die 52-Sekunden-Marke vollziehen.
Mit dem Freilufttitel aus dem letzten Jahr bereits in der Vita, schickt sich Claudia Hoffmann nun immer mehr an, nach dem Wechsel der Erfurterin Claudia Marx auf die Hürdenstrecke und dem Rücktritt der Vize-Europameisterin Grit Breuer, in Deutschland das Kommando auf der Viertelmeile zu übernehmen.
Die Hallensaison hat bereits bewiesen, dass sie in ihrer kontinuierlichen Entwicklung auf gutem Kurs liegt.