Claudia Rath und Christopher Hallmann top
Ein erwarteter und ein etwas überraschender Titelgewinner bildeten am Sonntag das Ende der Deutschen Mehrkampf-Hallen-Meisterschaften in Frankfurt. Vor heimischem Publikum wurde Claudia Rath (4.274 Punkte) im Fünfkampf der Frauen ihrer Favoritenrolle gerecht. Aus einem spannenden und engen Wettkampf der Männer ging Christopher Hallmann (Ahrensburger TSV; 5.859) als Siebenkampf-Sieger hervor.
Claudia Rath hatte die Konkurrenz im Griff. Sowohl im Hochsprung (1,78 m) als auch im Kugelstoßen (11,80 m), im Weitsprung (6,24 m) und über 800 Meter (2:22,26 min) sorgte die 23-Jährige am Sonntag für die beste Leistung bei den DLV-Siebenkämpferinnen. Als Favoritin ins Rennen gegangen zu sein, fand sie „super, auch wenn ich wegen Michelle noch etwas gebangt habe, weil sie starke Vorleistungen hatte“, verriet Claudia Rath.Die Regensburgerin Michelle Weitzel war es dann auch, die ihr am meisten Gegenwehr bot. Die 22-Jährige, die aus der Nähe von Frankfurt stammt und die Halle daher bestens kennt, zeigte vor allem über die Hürden (8,84 sec) und im Weit- und Hochsprung (6,18/1,75 m) starke Leistungen und sicherte sich mit 4.108 Punkten den Silberrang. Hauchdünn war die Entscheidung um den dritten Rang, den die Ulmerin Stefanie Saumweber mit 3.929 Zählern gegenüber Anna Maiwald (TSV Baden Östringen; 3.927) verteidigte, die gute 800 Meter lief, sich aber nicht mehr einen Platz nach vorne schieben konnte.
Hochspannung bei den Männern
Spannender hätte der Siebenkampf der Männer nicht sein können. Bereits am ersten Tag hatten die besten Vier nur 18 Punkte getrennt. Vierter war zu diesem Zeitpunkt Christopher Hallmann, der sich am zweiten Tag immer weiter nach vorne schob und als Führender in den abschließenden 1.000-Meter-Lauf ging.
Dort machte der Wunstorfer Steffen Kahlert allerdings mächtig Druck und lief einsam an der Spitze des Feldes. Seine guten 5.852 Punkte reichten letztlich allerdings doch „nur“ zu Rang zwei. Sieben Zähler mehr rettete Christopher Hallmann ins Ziel und stieg somit ganz oben auf das Siegerpodest. Bronze gab es für den Frankfurter U20-Weltmeister Jan Felix Knobel (5.778).
„Ich habe vor den 1.000 Meter nicht gerechnet, wie viel Vorsprung ich habe“, sagte Christopher Hallmann. „Ich wollte einfach mein Rennen machen und wusste, dass ich nicht der schlechteste Läufer bin. Ich wollte den Wettkampf einfach gut zu Ende bringen“, sagte Christopher Hallmann.
Kai Kazmirek ohne spezielle Vorbereitung
Ein ungefährdeter Sieg gelang Kai Kazmirek, dem Dritten der U20-EM aus dem vergangenen Jahr, der sich damit selbst ein nachträgliches Geschenk zu seinem 19. Geburtstag vor drei Tagen machte. Mit beruhigenden 176 Punkten Vorsprung war der Athlet von der LG Rhein-Wied in den abschließenden 1.000-Meter-Lauf bei der männlichen A-Jugend gegangen und ließ nichts anbrennen. Mit 5.619 Zählern gewann er sein erstes Gold bei Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften. „Ich habe den Wettkampf aus dem Training heraus bestritten und mich nicht gezielt vorbereitet“, erzählte er. „Dafür hat es gut geklappt, besonders im Weitsprung die 7,49 Meter.“
Seinen zweiten Platz verteidigte Patrick Scherfose (LG Weserbergland; 5.503). Die 1.000 Meter nutzte Nils Weispfennig noch für eine deutliche Verbesserung. Mit einem beherzten Rennen, bei dem er sich sofort an die Spitze setzte, schob sich der Leverkusener noch vom sechsten auf den dritten Rang (5.397).
Kira Biesenbach überlegen
Ähnlich sah es im Wettkampf der weiblichen A-Jugend aus, wo die Leverkusenerin Kira Biesenbach von Beginn an keinen Zweifel an ihrer Favoritenposition ließ. In vier Disziplinen lieferte die U18-WM-Dritte die beste Leistung ihrer Altersklasse ab und siegte letztlich mit 4.025 Punkten und 399 Zählern Vorsprung auf ein Tübinger Duo aus Eva Baur (3.626) und Corinna Coenning (3.479). „Ein guter Wettkampf“, bilanzierte Kira Biesenbach strahlend. „Kein super Ergebnis in irgendeiner Disziplin, aber alles hat gestimmt.“
Spannend bis zum Schluss machten es auch die B-Jugendlichen, wo sich der Ulmer Julius Sommer mit 5.324 Punkten und 23 Zählern Vorsprung auf Lukas Schmitz (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) den Sieg erkämpfte. Noch knapper war die Entscheidung um den dritten Rang, den der Berliner Stephan Hartmann (5.097) noch dem Frankfurter Lokalmatador Aron Schreiner (5.094) abluchste.
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