| U20-EM

Claudine Vita kann kontern - Gold im Diskuswurf

Sie war die große Favoritin und hat dem Druck standgehalten. Diskusweferin Claudine Vita hat am Freitag im schwedischen Eskilstuna mit 57,47 Metern die erste U20-EM-Goldmedaille für den DLV geholt.
Silke Morrissey / jhr

Alle anderen Wettbewerbe waren schon längst beendet, als das Diskuswerfen in die entscheidende Phase ging. Vier Durchgänge lang hatte die Slowenin Veronika Domjan den Wettbewerb bestimmt und lag mit 56,04 Metern in Front. Favoritin Claudine Vita (SC Neubrandenburg) tat sich schwer, wurde unmittelbar vor ihrem fünften Versuch sogar auf Rang drei verdrängt. Dann aber bewies die 18-Jährige, dass sie ein wahrer Champion ist, und haute 56,64 Meter raus.

Befreit ging die Zweite der U18-WM 2013 im letzten Versuch in den Ring und legte mit 57,47 Metern noch eine größere Weite nach. Der Gegen-Konter von Veronika Domjan zum Abschluss war mit 56,63 Metern gut, aber nicht gut genug für Gold. Bronze ging an die Russin Anastasiya Vityugova (54,21 m).

Jennifer Prestel wird Fünfte

Claudine Vita setzt die DLV-Erfolge im Diskuswerfen damit fort. Sieben Medaillen hatte es zuvor seit der Wiedervereinigung bei U20-Europameisterschaften gegeben, vier davon in Gold. Zuletzt hatten Shanice Craft (MTG Mannheim) und Anna Rüh (SC Neubrandenburg) 2011 einen Doppelsieg eingefahren.

Auch in Eskilstuna war eine zweite DLV-Athetlin vorne dabei: Jennifer Prestel (SCC Berlin) belegte mit 49,34 Metern, erzielt in Runde eins, Rang fünf. Auf ihr Abschneiden bei ihrer ersten großen Meisterschaft kann sie stolz sein - auch wenn nach fünf ungültigen Versuchen zunächst Enttäuschung vorherrschte. Die Medaillenränge wären wohl ohnehin zu weit weg gewesen, nur die Polin Alexandra Grubba (49,95 m) hätte sie noch überflügeln können.

"Schluss mit lustig"

"Ich bin überglücklich", freute sich Claudine Vita nach ihrem Gold-Coup. "Ich bin ja schon als Favoritin angereist und wollte hier unbedingt eine Medaille. Im Hinterkopf hatte ich insgeheim die goldene." Als Europas Jahresbeste - Claudine Vita hat mit 62,31 Metern sogar schon die WM-Norm abgehakt - startete die Neubrandenburgerin mit einer blauen Startnummer. "Das ist schon ein gewisser Druck, aber auch eine Ehre - da möchte man besonders über sich hinauswachsen."

Dass es nicht mit dem nächsten 60-Meter-Wurf klappte, konnte sie verschmerzen. Gerne hätte sie den Wettbewerb aber weniger spannend gestaltet. "Am Anfang war ich noch ganz entspannt. Aber irgendwann dachte ich: So, jetzt ist Schluss mit lustig!" Geholfen habe ihr bei dem Konter auch die Unterstützung der Mannschaft. "Viele sind bis zum Schluss geblieben, obwohl sie morgen Wettkampf haben. Das war ein Ansporn, die wollte ich nicht enttäuschen."

Auch Claudine Vita steigt am Samstag schon wieder in den Ring - in der Kugelstoß-Qualifikation. "Ich hoffe, dass ich da an die gute Leistung anknüpfen kann."

 

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