Lamine Diack hofft auf Anti-Doping-Konvention
Lamine Diack, der Präsident des Weltverbandes IAAF, bezeichnet den Kampf gegen Doping als globale Aufgabe. Am Rande des World Athletics Final in Monaco sagte er: "Ich hoffe, dass wir ab 2006 eine Anti-Doping-Konvention haben, die weltweit über die UNESCO akzeptiert ist."
Lamine Diack will über die UNESCO den Anti-Doping-Kampf voranbringen (Foto: Klaue)
Als Schlüssel sieht er grundsätzlich die engere Verzahnung zwischen Staat und Sport. "Ich bin optimistisch, seit es die Welt-Anti-Doping-Agentur gibt. Um all die Herausforderungen, angefangen von der Wissenschaft, der Ausbildung über mehr Kontrollen im Wettkampf und im Training bis hin zu strengeren Sanktionen, erfolgreich annehmen zu können, brauchen wir eine starke Einheit."Dass durch die jüngsten Dopingfälle, vor allem bei den Olympischen Spielen in Athen, die Leichtathletik bei den Wirtschaftspartnern zu sehr ins Misskredit geraten sein könnte, befürchtet der Senegalese nicht: "Ich denke, die Sponsoren wissen durchaus, dass wir Betrüger in unserem Sport seit 30 Jahren bekämpfen."
Hoffnung für DLV-Sprinterinnen auf Originale
Nach seinen Angaben dauern die Untersuchungen in der Olympiaaffäre um die griechischen Sprinter Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou weiter an. "Wenn uns alle nötigen Informationen vorliegen, werden wir eine Entscheidung treffen. Aber nicht vorher. Wir sind mit dem IOC, der WADA und den griechischen Behörden nach wie vor in Kontakt, um Informationen zu sammeln."
Hoffnung gab Lamine Diack übrigens auch den deutschen Sprinterinnen, die durch die Doping-Disqualifikation der USA nachträglich Weltmeisterinnen über 4x100 Meter bei den Titelkämpfen 2001 in Edmonton wurden, aber vor einer Woche beim ISTAF in Berlin zur ihrer Enttäuschung nur Ersatzmedaillen überreicht bekamen (wir berichteten). "Ich erwarte, dass der US-Verband die Originale noch an uns zurückgibt. Wir müssen aber in solchen Fällen einen Weg finden, damit die Rückgabe gesichert ist."