Corinna Harrer im Konzert der Großen
Beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien) gehen am Donnerstag (31. Mai) in den Einzeldisziplinen sieben Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) an den Start, außerdem die Sprintstaffel der Männer. Zum ersten Mal darf sich Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) über 1.500 Meter bei einem Meeting der höchsten Kategorie beweisen. Diskus-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin) will seine Siegesserie fortsetzen.
Die deutschen 1.500-Meter-Mädels sind auf dem Vormarsch. Allen voran Corinna Harrer: Innerhalb von acht Tagen steigerte sich die 21-Jährige nach einem Einstand nach Maß in Regensburg (4:05,86 min) über den Sieg in Dessau (4:05,62 min) auf 4:04,81 Minuten als Zweite in Hengelo (Niederlande). Eine schnellere Deutsche auf dieser Strecke gab es zuletzt 2001, als Kathleen Friedrich 4:04,27 Minuten lief.Die nächste Bestzeit könnte Corinna Harrer schon am Donnerstag in Rom folgen lassen. Zum ersten Mal ist sie bei einem Diamond League-Meeting dabei und darf in einem Weltklasse-Feld zeigen, dass die deutschen Mittelstrecklerinnen wieder da sind. Ein schnelles Rennen ist vorprogrammiert: Unter anderem Hallen-Weltmeisterin Genzebe Dibaba (Äthiopien) ist am Start, die in Shanghai (China) schon 3:57,76 Minuten gelaufen ist.
Usain Bolt will mehr
Gar nicht zufrieden war Sprintstar Usain Bolt (Jamaika) mit seinem ersten Auftritt in Europa in diesem Sommer: In Ostrava (Tschechische Republik) siegte er über 100 Meter in 10,04 Sekunden. In Rom soll es deutlich schneller gehen. Ärgste Konkurrenten dürften Landsmann Asafa Powell und Europameister Christophe Lemaitre (Frankreich) sein.
Unangetastet ist Diskus-Weltmeister Robert Harting schon seit mehr als einem Jahr: Die letzte Niederlage stammt aus dem August 2010. Der einzige würdige Gegner scheint zurzeit die 70-Meter-Marke, die der Berliner zum Auftakt der Saison schon zweimal überworfen hat. Europameister Piotr Malachowski (Polen) ist es am ehesten zuzutrauen, die Siegesserie des 27-Jährigen zu beenden.
Tobias Unger (VfB Stuttgart), Martin Keller (LAZ Leipzig), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) haben mit ihren 38,41 Sekunden schon in Weinheim gezeigt, was sie über 4x100 Meter drauf haben. In Rom könnte das Quartett dem deutschen Rekord (38,29 sec) noch näher kommen. Als Ersatzmann fährt Julian Reus (TV Wattenscheid 01) mit in die italienische Hauptstadt.
Je zwei Deutsche mit Kugel und Stab
Gut in Form ist im Olympia-Jahr auch Nadine Kleinert (SC Magdeburg). Damit die Kugelstoßerin ernsthaft von einer Medaille in London (Großbritannien; 3. bis 12. August) träumen kann, sollte es aber noch näher an die 20 Meter oder darüber hinaus gehen. Weltmeisterin Valerie Adams (Neuseeland) und Europameisterin Nadezhda Ostapchuk (Weißrussland) werden diese Marke wohl wieder ohne Probleme knacken. Mit am Start ist auch Josephine Terlecki (SC Magdeburg).
Stabhochspringer Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) will sich zurückmelden, nachdem ihm beim Saisonauftakt im Regen von Shanghai der Stab im Sprung aus der Hand gerutscht und gegen das Knie geschlagen war. Er bekommt es mit Hallen-Weltmeister Renauld Lavillenie (Frankreich) und Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), dem Zweiten der Hallen-WM in Istanbul (Türkei), zu tun.
Im Speerwerfen trifft Christina Obergföll (LG Offenburg) auf Weltmeisterin Mariya Abakumova (Russland) und Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik).
Starkes Feld über 800 Meter
Einen Vorgeschmack auf das Olympia-Finale gibt es über 800 Meter der Frauen: Die geballte Weltklasse ist am Start: Die wiedererstarkte Olympiasiegerin Pamela Jelimo (Kenia) tritt gegen Weltmeisterin Mariya Savinova (Russland) und deren Vorgängerinnen Caster Semenya (Südafrika) und Janeth Jepkosgei (Kenia) an.
Die starken Kenianer könnten über 3.000 Meter Hindernis wieder für eine Zeit unter acht Minuten sorgen. Angeführt werden sie von Ezekiel Kemboi und Paul Kipsilie Koech.
Zum ersten Mal in diesem Jahr zeigt sich Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (Kenia) über 5.000 Meter. Zu ihren Gegnerinnen zählt Hallen-Weltrekordlerin Meseret Defar (Äthiopien).