Tim Lobinger – "Olympia in Leipzig wäre super"
Die Leipziger Leichtathletik-Fans können sich im Februar vielleicht auf gleich zwei Starts von Hallen-Weltmeister Tim Lobinger freuen. Am 14. Februar steht der European Indoor Cup an, diesmal mit dem Stabhochsprung der Männer. Dafür muss sich der Kölner aber noch empfehlen. Sicher ist dagegen bereits sein Start am 29. Februar, wenn es zur Premiere des internationalen Meetings "L.E.-Athletics" kommt. Im Interview spricht Tim Lobinger über Leipzig und mehr.
Tim Lobinger steht hinter Leipzigs Olympiabewerbung (Foto: Chai)
Tim Lobinger, welche Erinnerungen haben Sie an Leipzig und die Arena?Tim Lobinger:
Ich habe sehr gute Erinnerungen. Die Leipziger sind sehr sportbegeistert. Ich setze auf eine tolle Atmosphäre.
Welche Bedeutung haben für Sie die "L.E.-Athletics", die zwei Wochen nach dem European Indoor Cup an gleicher Stelle stattfinden?
Tim Lobinger:
Das Meeting ist mit Sicherheit der wichtigste und entscheidendste Wettkampf vor der Hallen-Weltmeisterschaft in Budapest. Durch eine Blinddarm-Operation fehlen mir rund 300 Trainingssprünge, daher geht es beim Leipziger Meeting für mich darum, genau dort meine Form zu überprüfen, wo ich schon mal gut gesprungen bin (Anm.: 5,80 m bei der Hallen-DM 2003). Da muss meine Form stehen.
Sie gelten als Entertainer in Ihrer Sportart. Wie wichtig ist für Sie die Show bei Ihren sportlichen Auftritten?
Tim Lobinger:
Ich bin ganz sicher keine Primadonna, ich bin nicht auf dem Laufsteg! Es geht um Fakten und das sind Ergebnisse. Aber natürlich muss man Sport und Show verbinden, damit die Sportart attraktiv bleibt, das trifft ja selbst den Fußball. Ich versuche, meinen Sport zu leben und die Unterhaltung einzubinden. Letztendlich steht und fällt aber alles mit der sportlichen Leistung.
Wie wichtig sind große Leichtathletik-Veranstaltungen für die Sportstadt Leipzig?
Tim Lobinger:
Beste Werbung sind immer beste Ergebnisse der Sportler, deswegen kann jeder Sportler etwas dafür tun, dass der Name der Stadt in den weltweiten Bestenlisten auftaucht. Das ist Reklame für die Stadt und unterstreicht die Sportstadt Leipzig doppelt und dreifach.
Das klingt, als seien Sie ein Fan von Leipzig. Auch von Olympia 2012?
Tim Lobinger:
Es wäre so genial, die Olympischen Spiele 2012 in Deutschland zu haben. Ich denke da nicht in Ost und West, sondern für mich wäre es Olympia in meiner Heimat und das wäre wunderbar. Ich fände Olympia in Leipzig super, alles geballt auf zehn Kilometern ist eine wichtige Besonderheit, kurze Wege, bescheiden und überschaubar, keine Sponsorenspiele!
Flankierend spielt bei der Leipziger Olympiabewerbung auch die Stadtmarketing-Kampagne "Leipziger Freiheit" eine wichtige Rolle. Was stellen Sie sich persönlich darunter vor?
Tim Lobinger:
Wenn man in die Geschichte Deutschlands schaut, spielt die Freiheit gerade für Leipzig eine riesige Rolle. Freiheit ist immer etwas Besonderes. Und Leipzig hat sich unglaublich entwickelt und kann es als eine der wenigen Städte mit seiner pfiffigen Art schaffen, dass es keine Abwanderung gibt, sondern die Leute gehalten werden und sich die Stadt zu einer europäischen Metropole entwickelt.
Interview: Marko Mädge