Corinna Harrer und Co trumpfen in Dessau auf
Im Dreierpack haben die jungen deutschen 1.500-Meter-Läuferinnen am Freitag in Dessau ihre Bestzeiten gesteigert. Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg; 4:05,62 min), Denise Krebs (TV Wattenscheid 01; 4:06,01 min) und Diana Sujew (SC Potsdam; 4:06,63 min) erfüllten die EM-Norm und verpassten die Norm für Olympia in London (Großbritannien; 3. bis 12. August) nur knapp. Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik Freunde) gewann das Diskuswerfen mit 65,05 Metern.
Bei blauem Himmel, Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad wurde das 14. Anhalt-Meeting im Paul-Greifzu-Stadion wieder zu einem unterhaltsamen Leichtathletikabend . Videos der Veranstaltung gibt es auf leichtathletik.TV. Den Höhepunkt bildete das faszinierende Rennen der deutschen 1.500-Meter-Läuferinnen, praktisch eine vorweg genommene Deutsche Meisterschaft.Lange sah es nach einer erfolgreichen Normjagd Richtung Olympia aus. Ab 900 Meter musste Corinna Harrer die Spitze allein übernehmen, Denise Krebs im Schlepptau. So war dann auch der Einlauf. Corinna Harrer gewann in 4:05,62 Minuten vor Denise Krebs (4:06,01 min) und Diana Sujew (4:06,63 min). Ein Wimpernschlag fehlte zur Olympianorm (4:05,50 min). Die EM-Norm aber schafften alle drei praktisch im Vorbeigehen. Solche Zeiten sind von deutschen Läuferinnen besonders in der Breite seit Jahren nicht erreicht worden.
Mark Frank hakt EM-Norm ab
Die erste EM-Norm des Tages lieferte Speerwerfer Mark Frank (1. LAV Rostock). Im dritten Durchgang ließ er den Speer auf 81,50 Meter fliegen und gewann damit den Wettbewerb. Aber ganz zufrieden war er nicht. „Das ist weder Fisch noch Fleisch, eigentlich wollte ich heute die Olympia-Norm von 82 Metern packen, aber es hat nicht sollen sein. Ich brauche noch Wettkämpfe, aber ich bin optimistisch, dass ich auch in London dabei sein kann.“
Einen ausgezeichneten Wettkampf absolvierte der Magdeburger Björn Lange, der mit 78,53 Meter Zweiter vor dem Letten Vadims Vasilevskis (78,41 m) wurde. „Ich bin verletzungsfrei durch das Wintertraining gekommen, und es hatte sich angedeutet, dass ich weit werfen kann“, erklärte Björn Lange. „Es ist nicht unmöglich, dass ich in den nächsten Wettkämpfen auch in den Bereich der EM- und Olympia-Norm komme.“
Nadine Kleinert frustriert, Nadine Müller siegt
Parallel zum Speerwurf ließen die Kugelstoßerinnen ihre Geräte fliegen. Weit vorn war dabei die Lijiao Gong (China), die mit 20,21 Metern gewann. Da konnte Nadine Kleinert (SC Magdeburg) nicht mithalten, nachdem es für sie die Saison in Daegu (Südkorea) und Halle mit starken 19er-Weiten so gut angefangen hatte. Mit 18,86 Meter blieb die WM-Achte unter ihrer Erwartung und war hinterher entsprechend frustriert.
Im Diskuswurf sicherte sich Nadine Müller mit 65,05 Metern den Sieg und schlug Weltmeisterin Li Yangfeng (China; 64,73 m) knapp. Anna Rüh (SC Neubrandenburg) und Julia Fischer (SCC Berlin) landeten mit jeweils 61,89 Metern auf den Plätzen vier und fünf.
Hallen-Vize-Weltmeister Björn Otto (LAV Bayer Dormagen) wurde mit 5,62 Metern bester Deutscher im Stabhochsprung, musste sich nur wegen der höheren Anzahl an Fehlversuchen Lukasz Michalski (Polen; ebenfalls 5,62 m) beugen. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) lieferte bei 5,52 Metern einen Salto Nullo ab.
Sören Ludolph siegt
Über 800 Meter wollte Sören Ludolph (LG Braunschweig) möglichst nahe an die Olympia-Norm heran. Allerdings schien der „Hase“ etwas zu schnell zu sein, denn die Lücke zu den Verfolgern war recht groß. Nach 51 Sekunden passierte man die 400 Meter und dann nahm Sören Ludolph Fahrt auf, übernahm die Führung in der Zielkurve, doch am Ende fehlte gut eine Sekunde. Als Siegerzeit wurden 1:46,95 Minuten gestoppt, doch klar wurde, dass der Deutsche Meister das Vermögen für die Norm (1:45,55 min) hat.
Krönender Abschluss der Laufwettbewerbe sollten die 3.000 Meter Hindernis der Männer werden, vor allem auch für Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB). Im Pulk der 22 Läufer lag er fast immer in guter Position auf Platz fünf, vor ihm drei Kenianer und der Pole Krystian Zalewski. Erst zwei Runden vor Schluss musste Steffen Uliczka leicht abreißen lassen. In 8:30:01 Minuten verpasste er die EM-A-Norm nur um eine Hundertstelsekunde. Sieger wurde der Kenianer Haron Lagat in 8:25,12 Minuten vor Krystian Zalewski in 8:25,50 Minuten.
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