Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Kelli White droht keine Sperre (Foto: Kiefner)
Keine Sperre für Kelli WhiteUS-Sprinterin Kelli White muss nach ihrem positiven Dopingbefund (wir berichteten) mit keiner Sperre rechnen. Das bestätigte der Weltverband IAAF am Montag. Grundsätzlich sieht das Reglement bei Stimulanzien im Falle eines Erstverstoßes lediglich eine Disqualifikation und eine Verwarnung vor. Doppel-Weltmeisterin Kelli White können allerdings beide Goldmedaillen von Paris aberkannt werden. Erst nach einer Anhörung möchte der Weltverband über den Fall abschließend entscheiden. Nachdem keine Suspendierung ausgesprochen wird, kann die Athletin bei den anstehenden Meetings ebenso starten wie beim "World Athletics Final" in Monaco (13./14. September).
Überwältigender Empfang in Äthiopien
Von 30.000 Leuten wurde die äthiopische WM-Mannschaft in der Heimat empfangen. "Die Athleten haben unser Land stolz gemacht", freute sich Sportminister Teshome Toga. Äthiopien holte in Paris insgesamt sieben Medaillen, darunter drei in Gold.
Christian Olsson weiter in Schuss
Der schwedische Dreisprung-Weltmeister Christian Olsson präsentierte sich eine Woche nach seinem Triumph von Paris weiter in guter Form. Bei einem Meeting in Göteborg erzielte er eine Weite von 17,57 Metern (mit zuviel Rückenwind). Bei kalten äußeren Bedingungen waren auch die deutschen Stabhochspringer Richard Spiegelburg (5,34 m) und Lars Börgeling (keine Höhe) am Start, beide scheiterten an 5,58 Metern. Es gewann der WM-Dritte Patrik Kristiansson (5,46 m). Hochspringer Stefan Holm (2,28 m) sorgte für einen weiteren bemerkenswerten schwedischen Erfolg.
Carolina Klüft neue Nummer eins
Mit der Weltmeisterschaft in Paris haben mit Tatyana Kotova (Russland), Yipsi Moreno (Kuba), Darvis Patton (USA), Tyree Washington (USA), Mbulaeni Mulaudzi (Südafrika), Saif Saaeed Shaheen (Katar) and Okkert Brits (Südafrika) sieben Athleten die Führung in den jeweiligen Disziplinwertungen der IAAF-Weltranglisten übernommen. Neue Nummer eins bei den Frauen ist in der Gesamtwertung nach den Titelkämpfen die schwedische Siebenkämpferin Carolina Klüft, die sich von Platz 19 nach vorne katapultierte.
Usain Bolt unterschreibt bei Puma
Die 17-jährige Sprinthoffnung Usain Bolt aus Jamaika hat einen Vertrag mit Ausrüster Puma unterzeichnet. Der Junioren-Weltmeister weist eine Bestzeit von 20,13 Sekunden über 200 Meter vor. Künftig wird er in einem Hochleistungszentrum an einer Universität in Kingston trainieren und auch dort studieren.
Zwei Monate Pause für Gabriela Szabo
Die rumänische Olympiasiegerin Gabriela Szabo wird dem Rat ihrer Ärzte folgen und nach festgestellten Herzproblemen, die auf zu hartes Training zurückgeführt werden, zwei Monate die Beine hochlegen. "Dann will ich mit der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele beginnen", sagt die 27-jährige, "nach Athen möchte ich dann aufhören."
16. Kö-Lauf in Düsseldorf
Zur Eröffnung der Herbstsaison im Straßenlauf am Niederrhein kommenden Sonntag erwarten OB Joachim Erwin und "Alaska" Charly Engels als Organisatoren des großen Laufspektakels auf der Königsallee wiederum mehr als 4.000 Läufer(innen) und Inlinskater(innen). Durch die gelungene Premiere des Rhein-Marathons im Frühjahr wird auch die 16. Auflage des sechsstündigen Laufspektakels auf dem Einkaufs-Boulevard der Reichen und Schönen in der Landeshauptstadt einen weiteren Schub erleben. Höhepunkte der Veranstaltung sind die beiden "Läufe der Asse" mit der WM-Teilnehmerin Irina Mikitenko (Eintracht Frankfurt) und Tendai Chimusasa (Simbabwe),dem bisher erfolgreichsten Afrikaner auf deutschen Straßen. Anmeldungen und Infos unter www.koe-lauf.de. (gs)
DLV-Präsident selbstkritisch
Nachdem die DLV-Delegation mit nur vier Medaillen von den Weltmeisterschaften aus Paris heimkehrte, befindet sich der DLV in der Ursachenanalyse. Präsident Dr. Clemens Prokop stellte am Montag im Bayerischen Fernsehen fest, dass das Abschlusstrainingslager in Kienbaum, welches den "Team-Spirit" entfachen sollte, im Nachhinein als Fehler anzusehen sei. Aber auch die Athleten müssten Fehler, wie unzureichende mentale Einstellung oder falsche Wettkampfplanung eingestehen. "Es lief alles schief, was schief lauf kann", so sein WM-Fazit.
Staatsdoping in der Sowjetunion
Für die bislang existierende Vermutung des staatlich organisierten Dopingprogramms in der früheren Sowjetunion, liegen nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau", der sich auf die Sonntagsausgabe des "Salt Lake Tribune" beruft, in einem 39 Seiten umfassenden Geheimreport von 1972 Beweise in den USA vor. Der Autor Michael Kalinski, der als Professor an der Kent State University lehrt, hat das Geheimpapier über die erste Phase des Anabolika-Missbrauchs erst jetzt veröffentlicht, weil er sich vor Verfolgungen durch den Geheimdienst KGB nicht sicher fühlen konnte und das Thema auch nach dem Zerfall der Sowjetunion totgeschwiegen wurde.
Bundesverdienstkreuz für Doping-Experten
Der Leiter des Instituts für Dopinganalytik und Sportbiochemie, Prof. Dr. R. Klaus Müller aus Kreischa, ein international anerkannter Experte, hat in Anwesenheit von DSB-Präsident Manfred von Richthofen das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen. Zu seinen Verdiensten zählen unter anderem, dass unter seiner Leitung das Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie in Leipzig vom IOC wieder akkreditiert wurde und der Kampf gegen Doping heute effektiver und transparenter geführt wird.
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