Cross fällt in Ingolstadt auf fruchtbaren Boden
Ingolstadt ist ab sofort eine Cross-Stadt. Mit der erfolgreichen Austragung der nationalen Titelkämpfe im Gelände hat sich das rührige Organisationsteam des örtlichen MTV für weitere Aufgaben empfohlen. Sogar von der Idee, die Cross-Europameisterschaft an die Donau zu holen, war am Samstagnachmittag bereits zu hören.
Dieser Gedanke wiederum fiel auf fruchtbaren Boden. Zumindest soll die Möglichkeit geprüft werden. Das Interesse Ingolstadts und auch des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist signalisiert.Aus Sicht der örtlichen Ausrichter wird eine mögliche Bewerbung davon abhängen, welche Vorleistungen für eine Cross-EM zu erbringen wären. Offen ist auch, ob das Gelände mit den zu erwartenden Anforderungen, die nicht zuletzt an den Bedürfnissen des Fernsehens definiert werden, die Voraussetzungen für eine solche Großveranstaltung erfüllen kann.
Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass jener Startschuss, den Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer am Wochenende gab, symbolisch auf das europäische Parkett führen könnte.
Tolle Organisation
Die Rahmenbedingungen für eine Deutsche Cross-Meisterschaft waren am Samstag zweifelsfrei gegeben. Ingolstadt setzte nicht nur den eigenen Steigerungslauf, der im zentral gelegenen Hindenburgpark von der Ausrichtung des Meet-Cross IN über die Bayerischen Meisterschaften nun bis hin zu den nationalen Titelkämpfen führte, fort. Man stellte auch die in den letzten beiden Jahren in Ohrdruf (Thüringen) ausgetragenen Meisterschaften in den Schatten, alleine schon aufgrund des bemerkenswerten Zuschauerzuspruchs.
„Es ist toll organisiert, die Stimmung ist gut und die Athleten sind begeistert“, stellte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop in Ingolstadt fest. Er machte in der Veranstaltung auch eine „herausragende Werbung für die WM in Berlin“ aus. Regensburgs Kurt Ring, Cross-Experte und als kritischer Geist Gradmesser zugleich, merkte schon während der Meisterschaften an: „Cross macht immer Spaß, in Ingolstadt ist es noch viel toller.“
Zukunft des Cross
Der Kurs, den DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann als „sehr selektiv und abwechslungsreich“ einschätzte, fand den Zuspruch der Athleten, die ihn vor allem als sehr schnell beschrieben. Das sah Mittelstrecken-Sieger Wolfram Müller (LG Asics Pirna) nicht weniger so und ergänzte: „Auch international wird so gelaufen, mit kleinen Hindernissen und Steigungen. Das ist die Zukunft des Cross.“
Die Zukunft des Crosslaufs in Ingolstadt strebt ob des motivierten Organisationsteams einer Fortsetzung entgegen. So kann man sich schon jetzt ziemlich sicher sein, dass es nicht noch einmal mehr als fünfzig Jahre dauern wird, ehe die nächste Deutsche Meisterschaft dort ausgetragen wird.