Cross-Medaille bei den Juniorinnen knapp verpasst
Knapp vorbei ist auch daneben. Mit der insgeheim erhofften Medaille bei den 11. Crosslauf-Europameisterschaften in Heringsdorf wurde es bei den DLV-Juniorinnen leider nichts. "Wir wollten an den Vorjahreserfolg, als die Juniorinnen in Edinburgh Bronze holten, anknüpfen", meinte DLV-Trainer Henning von Papen kurz nach dem Zieleinlauf. "Aber im Crosslauf geht es in der Mannschaftswertung eng zu, da verändert sich schnell etwas. Und insgesamt bin ich zufrieden, es ist eine stabil gute Leistung gewesen."
Verena Dreier gab auf Usedom eine gute Figur ab (Foto: Kiefner)
Damit meinte er sowohl den fünften Platz in der Mannschaftswertung als auch den siebten Rang von Verena Dreier. Die Hindernisspezialistin von der LG Sieg lag anfangs nach der ersten kleinen Runde als Neunte kurz hinter der achtköpfigen Spitzengruppe, die von der Rumänin Ancuta Bobocel angeführt wurde. "Ich bin recht flott angelaufen, und insgesamt flüssig über den Kurs gekommen. Natürlich war der große Berg schwer, und danach hatte ich auch nicht mehr die Kraft, noch weiter nach vorn zu laufen." Ähnlich artikulierte sich die drittschnellste Deutsche Regina Schnurrenberger. "Das Tempo war von Anfang an hoch, und die Strecke sehr schwer. Man musste zeitweise die Ellenbogen im dichten Feld gebrauchen", meinte die 1500-Meter-Spezialistin aus Straubing. Am Ende lag sie als 29. einen Rang hinter Nadia Hamdouchi (LG Neckar/Enz), die meinte: "Ich konnte erst am Vorabend anreisen, vielleicht war das nicht so günstig für mich."
Vorn aber gab es einen sehenswerten Dreikampf. Die Führungsarbeit leistete fast ausschließlich die Rumänin Ancuta Bobocel, während die Spanierin Marta Romo und Binnaz Uslu auf der Lauer lagen. Doch im Zielspurt war die Türkin stärker und gewann ungefährdet nach 11:33 Minuten den Titel, gefolgt von Ancuta Bobocel und Marta Romo. Sieger mit der Mannschaft wurden die Rumäninnen vor Großbritannien und Russland.
Moritz Waldmann schnellster Deutscher
Keine Medaillenhoffnungen hatten im vorhinein die deutschen Junioren. Um so aggressiver gingen sie zumindest am Anfang zu Werke. Sie wollten augenscheinlich den Juniorinnen nacheifern. "Wir wollten zusammen gleich vom Start weg Tempo laufen", erklärte Moritz Waldmann die Taktik. Das gelang auch, zumal der Berliner Sven Prätorius anfangs in der Spitzengruppe auftauchte. Alle wussten aber, dass die russischen Zwillingsbrüder Yevgeniy und Anatoliy Rybakov bald das Tempo erhöhen würden. "Es wurde dann schwerer, aber ich habe bis zum Umfallen gekämpft", sagte Moritz Waldmann später im Ziel, "am letzten Berg habe ich nochmals angegriffen und sprang vom 25. Platz noch auf den 16. Platz." Zwar gab es später noch Irritationen, als der Hannoveraner erst als 77. geführt wurde, und der DLV Protest einlegte. Aber am Schluss wurde alles richtig gestellt.
Der Erfurter Stefan Eberhard kam als zweitbester Deutscher auf dem 42. Rang an. Moritz Waldmann und Stefan Eberhard wollen bei der U23-EM in Erfurt im nächsten Jahr über 1500 Meter wieder das Nationaltrikot überstreifen.
Ganz vorn aber sorgten vor allem die russischen Zwillingsbrüder für Tempo, nur der Ungar Barnabas Bene konnte da noch mithalten. Die Vorentscheidung fiel auf der letzten langen Runde, als sich Yevgeniy Rybakov und Barnabas Bene absetzen konnten. Im Schlussspurt war dann der Ungar der Stärkste und gewann nach 16:18 Minuten vor den beiden Zwillingsbrüder Yevgeniy und Anatoliy. In der Mannschaftsswertung setzten sich Russland vor Irland und Großbritannien durch, Deutschland wurde Zwölfter.
Die Top-Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...