Cross-WM – fünf von sechs Titeln an Äthiopien
Die Läufer aus Äthiopien haben den ersten Tag der Cross-Weltmeisterschaften in der Schweiz bestimmt. Alle drei Einzeltitel und zwei von drei möglichen Mannschaftssiegen gingen an die Männer und Frauen in Grün-Rot. Kenenisa Bekele (Männer Mittelstrecke/4 km), Werknesh Kidane (Frauen Langstrecke/8 km) und Tirunesh Dibaba (Juniorinnen/6,2 km) hießen die Sieger auf der Galopprennbahn von Avenches, in der Nähe von Lausanne.
Kenenisa Bekele ist neuer und alter Weltmeister auf der Mittelstrecke. (Foto: Chai)
Fast spielerisch verteidigte Doppel-Weltmeister Kenenisa Bekele seinen Titel auf der Mittelstrecke. In 11:01 Minuten setzte er sich vor den beiden Kenianern John Kibowen (11:04) und Benjamin Limo (11:06) durch.Eigentlich wollten die kenianischen Athleten ja von Beginn an "ein Feuerwerk entfachen", wie ihr Coach Mike Kosgei vorab angekündigt hatte. So sollte Bekele kaputt gespielt werden. Doch der ließ sich nicht beirren. Ganz im Gegenteil. Er drehte den Spieß um, trug maßgeblich zum hohen Speed bei. Kurz vor dem Ziel waren nur noch Kibowen, Limo und Bekele zusammen. Als es dann über ein kurzes Sandstück ging, startete der Äthiopier seinen Angriff und wurde klarer Sieger. Ein Trost hatten die Kenianer dann aber doch noch. Mannschafts-Gold ging an sie (14 Punkte). Mit 33 Zählern belegte Äthiopien Rang zwei, Marokko wurde mit 44 Punkten Dritter. Als bestes europäisches Team kamen die Franzosen auf Platz vier (80).
Deena Drossin am Ende noch überspurtet
Bei den Frauen war es eigentlich das Rennen der US-Amerikanerin Deena Drossin. Die Vorjahres-Zweite lief ähnlich dominierend wie Bekele, führte vom ersten bis fast zum letzten Meter. Nur Werknesh Kidane vermochte ihr zu folgen. Die von der Äthiopierin ausgehende Gefahr war förmlich zu sehen und so versuchte Drossin auch immer wieder, sich von Kidane zu lösen. Doch vergeblich. Auf den letzten Metern zog die Afrikanerin vorbei und war nach 25:53 Minuten genau neun Sekunden vor Drossin im Ziel (26:02). Auf Rang drei kam mit deutlichem Rückstand Merima Denboba (26:28), eine weitere Äthiopierin. Die Teamwertung ging klar an die Frauen aus Äthiopien (18). Dahinter platzierten sich Kenia (27) und die USA (38). Bestes europäisches Team war Spanien auf Position vier (66).
Das Rennen der Juniorinnen sah Tirunesh Dibaba als Siegerin (20:21). Eine Sekunde danach kam Peninah Chepchumba (Kenia) auf Platz zwei, Gelete Burika (Äthiopien/20:28) wurde Dritte. Die Reihenfolge in der Mannschaftswertung war Äthiopien (14) vor Kenia (22) und Marokko (78), die USA wurden Vierte (82) und Großbritannien punktgleich Fünfter.
Beste europäische Platzierung Rang neun
In allen drei Rennen vermochte es übrigens nur ein Europäer unter den Top-Ten zu landen. Der Franzose Ismail Sghyr wurde in 11:27 Minuten Neunter auf der Mittelstrecke der Männer, die Portugiesin Analia Rosa auf der Frauen-Langstrecke Zwölfte (27:19). Dale Charlotte (Großbritannien) kam bei den Juniorinnen in 21:56 als Vierzehnte ins Ziel.
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