D-Runner starten durch!
Der 10. Mai 2009! Das war der Tag, auf den die zehn D-Runner während ihres gesamten Trainings hingefiebert hatten. Beim Mainzer Novo Nordisk Gutenberg-Marathon wollte die bunte Truppe endlich beweisen, was alles möglich ist, wenn man nur daran glaubt…
Die Stoffwechselstörung „Diabetes“ ist meist mit einer ganzen Reihe falscher Vorstellungen und Assoziationen verbunden. Die D-Runner hatten sich vorgenommen, mit Hilfe des sogenannten „D-Runs“, Aufklärung zu betreiben, und das eigene Leben bis in die Grundfesten zu verändern. Verständlich, dass da – am Tag des anvisierten Großereignisses – bei manchem Teilnehmer der Puls bereits vor dem Startschuss ein paar Takte höher schlug als gewöhnlich.Noch wenige Tage zuvor zogen die zehn Kandidaten zwecks Generalprobe mit ihrem Trainer, dem mehrmaligen Europameister über 400 Meter Hürden, Dr. Harald Schmid, in den Ober-Olmer Wald. Hier sollten die Teilnehmer erstmalig 15 Kilometer joggen. Angesichts dieser imposanten Distanz gab es dann doch einige Probleme: Hartmut kämpfte schon bald mit Übelkeit und Nina macht ihr lädiertes Knie zu schaffen. Beide galten daher als Wackelkandidaten.
Der große Tag…
Doch all diese Befürchtungen mussten am Morgen des 10. Mais 2009 zur Seite geschoben werden. Schließlich gab es nun kein Zurück mehr. Bereits um 7:15 Uhr war das gemeinsame Treffen mit dem Trainer anberaumt worden. Dieser wollte noch einmal in Ruhe seine Schützlinge motivieren und sie daran erinnern, worauf es während des Laufs ankommt: nämlich sich nicht von der Menge fortreißen zu lassen, das eigene Tempo einzuhalten und körpereigene Signale nicht zu ignorieren.
Nachdem sich die Gruppe genügend aufeinander eingeschworen hatte, ging es geschlossen in Richtung Mainz. Hier wurde um 9:30 Uhr, zwischen Rheingoldhalle und Rathaus, das „Go“ für den Marathon erteilt.
Natürlich wurden die Sportler während der 21 Kilometer nicht sich selbst überlassen. An verschiedenen Stationen warteten ihr Trainer und mehrere ärztliche Betreuer, wie etwa Kathrin Stelzer und Dr. Felix Post von der Mainzer Universitätsmedizin: Immer wieder wurden die Blutzuckerwerte überprüft sowie – falls notwendig – BEs und Getränke herausgegeben.
Anschließende Feier
Dann geschah das Unglaubliche: alle Teilnehmer joggten wacker von Station zu Station und überquerten schließlich auch die Ziellinie.
Selbstverständlich wurde das anschließend auch gebührend gefeiert. Dieser große Erfolg rührte nicht nur die Läufer, sondern auch das ganze Betreuerteam, so bemerkte der medizinische Leiter des Projekts, Dr. Post: „Ich glaube, dass die Zehn gar nicht so richtig wahrhaben wollen, dass sie nun zu Vorbildern geworden sind. Denn sie haben das geschafft, was sich viele Diabetiker vornehmen aber in der Regel nicht schaffen. Ich hoffe, sie versuchen deshalb künftig auch, sich wie Vorbilder zu benehmen und helfen zudem anderen Diabetikern zum Sport zu finden.“