Da Silva stiehlt Holzdeppe und Otto die Show
Der Brasilianer Thiago Da Silva hat am Donnerstagabend die Stabhochsprung Classics in Leverkusen gewonnen. Der U20-Weltmeister steigerte den Meetingrekord auf 5,82 Meter und siegte vor dem höhengleichen Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Björn Otto (ASV Köln, 5,70 m).
Die besten Sprünge auf leichtathletik.TVEr wurde vom Weltrekord-Trainer Vitaliy Petrov gecoacht und auch die Technik von Thiago Da Silva erinnert an den großen Sergey Bubka. Mit gerade einmal 19 Jahren hält der Brasilianer den Südamerika-Rekord mit 5,83 Metern.
Bis auf einen Zentimeter kam er auf der Fritz-Jacobi-Anlage an diese Marke heran. Im zweiten Versuch flog der U20-Weltmeister über 5,82 Meter und damit zum Sieg sowie zum Meetingrekord. Als einziger versuchte er sich danach an 5,88 Metern, allerdings dreimal vergeblich.
Raphael Holzdeppe verzichtet auf letzten Versuch
Einen Versuch mehr für die 5,82 Meter brauchte Raphael Holzdeppe, der die 5,88 Meter dann ausließ. Im Kampf um den Sieg verspürte er bei seinem zweiten Versuch über 5,94 Meter einen Krampf in der Wade und beendete den Wettkampf. "Die letzten Tage waren hart für mich. Ich wollte nichts riskieren", erklärte der Weltmeister, der schon am Sonntag (1. September) beim ISTAF seinen nächsten Wettkampf hat.
Björn Otto pokerte und ging nach 5,70 Metern gleich auf 5,94 Meter. Hier brach der WM-Dritte zwei Versuche ab und schwang sich nur einmal vergeblich in den Nachthimmel über Leverkusen. "Ich habe nichts mehr gesehen, der Kasten ist ein schwarzes Loch gewesen." So blieb Rang drei.
Der Olympia-Zweite ist noch gut in Form und schließt nicht aus, nochmal an seinen deutschen Rekord (6,01 m) vom Saisonende des letzten Jahres heranzukommen.
Tobias Scherbarth scheitert knapp an Bestleistung
Auf dem vierten Rang landete Tobias Scherbarth, der im ersten Versuch über 5,60 Meter flog. Die Bestleistung von 5,82 Metern war danach zu hoch. Beim ersten Versuch hatten einige der 1.500 Zuschauer den 28-Jährigen schon drüber gesehen und gejubelt, die Latte fiel aber doch noch. In der Halle ist der Leverkusener schon über 5,76 Meter gesprungen, das liegt aber vier Jahre zurück. Danach hatte er mit hartnäckigen Fußproblemen zu kämpfen, in diesem Jahr war zum ersten Mal wieder eine vollständige Saison möglich.
Vereinskollege Karsten Dilla pobierte sich ebenfalls vergeblich an der neuen Bestleistung von 5,82 Metern, hatte allerdings einen Versuch mehr für 5,60 Meter gebraucht und landete deshalb auf Rang fünf.
Katharina Bauer trainiert in Leverkusen
Den Wettbewerb der Frauen am Nachmittag entschied Katharina Bauer (USC Mainz) für sich. Die Achte der Hallen-EM flog über 4,40 Meter. Sie trainiert seit einigen Wochen bei Lezek Klima in Leverkusen.
"Für welchen Verein ich kommendes Jahr starte, kann ich noch nicht sagen" erklärte die 23-Jährige, die von Balian Buschbaum ran an die internationale Spitze geführt wurde.
Oleg Zernikel (ASV Landau) war der beste Nachwuchsspringer. Der 18-Jährige flog in der U20 über 5,20 Meter.
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