DAMM-Endkämpfe - Dramatisch wie immer
Nachdem die DAMM-Endkämpfe im vergangenen Jahr ausfallen mussten, da sich kein Ausrichter gefunden hatte, war Essen mit seinem Sportpark „Am Hallo“ Austragungsort der Mannschaftsmeisterschaften des Jahres 2012.
Insgesamt 47 Teams hatten die Reise in das Ruhrgebiet angetreten und ermittelten in fünf Männerklassen und drei Frauenklassen ihre Titelträger. Mit einer Ausnahme gab es durchweg neue Meister, denn nur die LAG Obere Murg aus dem Landesverband Baden gelang die Wiederholung des Erfolges aus dem Jahr 2010.Nur zwei Teams waren in der Klasse M 35 angetreten. Die leistungsstarke und in jedem Disziplinblock sehr ausgeglichen besetzte LG Kindelsberg Kreuztal setzte sich hier deutlich mit 12.230 Punkten vor dem Düsseldorfer TV 1847 mit 10.067 Punkten durch.
Spannende Entscheidungen
In der Klasse M 40 fiel die Entscheidung erst ganz zum Schluss. Vor dem abschließenden Staffelrennen lagen die Männer vom LBV Phönix Lübeck zwar recht deutlich in Führung, mussten dann aber doch noch zittern, als die nachfolgenden Mannschaften ihre Staffeln erheblich schneller als die Lübecker ins Ziel brachten. Schließlich retteten sich die Schleswig-Holsteiner aber noch mit 49 Punkten Vorsprung vor der StG Leipzig-Markkleeberg zum Titel.
Deutlich war der Vorsprung des neuen M 50 Meisters, der StG „Pfalz Masters Team“. Die Pfälzer hatten schon vor dem letzten Wettbewerb deutlich in Führung gelegen, liefen dann auch noch die schnellste Staffelzeit und hatten am Ende 372 Zähler Vorsprung vor dem TSV Bayer Leverkusen, der seinerseits ungefährdet auf Platz zwei kam.
Dramatik
Der Wettbewerb in der Klasse M 60 hatte von Beginn an besonders an Spannung versprochen. Kaum ahnen konnte man aber, in welche Dramatik der Wettkampf schließlich münden sollte: Vor der 4x100-Meter-Staffel lagen die Teams des LAC Quelle Fürth und des Pulheimer SC mit je 6.508 Punkten gleichauf und auch die LG Radolfzell war mit 6.451 Punkten noch in Reichweite.
Allerdings war schon fast klar, dass die Entscheidung nur zwischen den sprintstarken Fürthern und Pulheimern fallen konnte. Die Ausgangsposition war also: Wer als Erster, natürlich ohne einen Wechselfehler zu begehen, das Ziel erreichte, war Deutscher Meister. Die besseren Nerven besaßen die Pulheimer, die sauber durchwechselten und sich als Sieger feiern ließen, während die Fürther unterwegs den Staffelstab verloren hatten und in der Gesamtwertung noch auf Platz vier abrutschten.
LAG Obere Murg mit Titelverteidigung
Nerven bewahren mussten auch die Sprinter der LAG Obere Murg in der Klasse M 70. Oft genug hatten sie, als Favoriten über 4x100 Meter am Start stehend, das Ziel nicht erreicht. In Essen gab es jedoch keine Zitterpartie, es lief alles „rund“, so dass der Mannschaftstitel vor den gewohnt starken Hamburgern von der Startgemeinschaft SV Polizei/LG Alsternord unter Dach und Fach gebracht werden konnte.
Auch im Wettbewerb der Klasse W 40 gab der Staffelwettbewerb erst ganz am Ende die Gewissheit, wer den Titel mit nach Hause nehmen konnte. Die LG Neiße lag in der Schlussabrechnung zwar mit 80 Punkten Vorsprung vor dem LAC Quelle Fürth, musste aber bis zum Schluss kämpfen, um der Sache sicher zu sein.
Klarer Erfolg in der Klasse W 50
Ein besonderes Kompliment muss den auf dem zweiten Platz einkommenden Fränkinnen gezollt werden, denn das Team setzte sich ausnahmslos aus Athletinnen zusammen, die den Klassen W 45 und W 50 angehören. Der TSV Bayer 04 Leverkusen verpasste eine bessere Platzierung als Rang vier, als die erste Staffel disqualifiziert werden musste.
Den klarsten Erfolg aller Meisterschaftswettbewerbe feierte in der Klasse W 50 die StG Sportfreunde Neukieritzsch. Die Sächsinnen absolvierten einen Wettkampf ohne Fehl und Tadel und hatten 446 Punkte Vorsprung auf die LG Kreis Verden, die gerade eben noch ihren zweiten Platz mit 22 Punkten Vorsprung vor der StG Breisgau Team retten konnte.
In der Klasse W 60 gab es den erwarteten Erfolg der StG Nord-West Hamburg, die sich mit 5.186 Punkten vor dem CSV Krefeld mit 4.859 Punkten durchsetzen konnte.
Tadellose Ausrichtung
Dem Essener Ausrichter dieser Mannschaftsmeisterschaft kann bescheinigt werden, dass er seine Aufgabe zur Zufriedenheit aller gelöst hat. Denn eine Ein-Tages-Veranstaltung mit einer Fülle von Wettbewerben in acht verschiedenen Altersklassen und mehr als 500 teilnehmenden Athletinnen und Athleten stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Entsprechend gewürdigt wurde dieses Engagement auch vom DLV-Vizepräsidenten Dr. Matthias Reick (Bremen), der seinen Dank auch ausdrücklich an die Kampfrichter und Kampfrichterinnen richtete, die immerhin einen 10-Stunden-Tag zu bewältigen hatten.
Der DAMM-Endkampf von Essen hat gezeigt, dass diese Form eines Mannschaftswettbewerbes in der Seniorenleichtathletik weiterhin populär und attraktiv ist und bei allen Vereinen einen hohen Stellenwert darstellt.
Veränderungen?
Über punktuelle Veränderungen wird zu reden sein, hier und da muss das eine oder andere den veränderten Gegebenheiten angepasst werden, ohne aber dem Charakter und der Atmosphäre des Teamwettstreites zu schaden.
Geradezu sinnbildlich stellte der Abschluss der Wettkämpfe dar, was den Charakter einer DAMM-Endrunde ausmacht: Wann sonst kann man einmal einen Werferhünen wie Oliver Rohwer erleben, wie er für seinen Club LBV Phönix Lübeck in der 4x100-Meter-Staffel die Schlussgerade herunter rauscht oder die Langstrecklerin Lidia Zentner, die auf der gleichen Position in der Staffel ihrer Startgemeinschaft Baden-Baden/Gazelle zu Punkten verhilft? Um nur diese beiden stellvertretend für alle Athletinnen und Athleten zu nennen, die für ihren Verein zur Stelle sind, wenn es um DAMM-Punkte geht.
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