Sonja Oberem verfehlt in Wien die Olympianorm
Die Leverkusenerin Sonja Oberem konnte am Sonntagvormittag beim Vienna City Marathon ihre Jagd nach der Olympianorm von 2:30 Stunden nicht erfolgreich gestalten. Sie verpasste bei teilweise ungünstig drehendem Wind die Vorgabe des DLV, für deren Erfüllung in Wien sie eine Fristverlängerung bekommen hatte, um knapp eine Minute.
Sonja Oberem verpasste in Wien die Olympianorm (Foto: Chai)
Zu Beginn drückte die Ex-Weltmeisterin Lidia Simon dem Frauenrennen ihren Stempel auf. Die Deutsche konnte bereits nach rund 30 Minuten bei einer Zwischenattacke nicht dagegenhalten. Nachdem die nach einer Verletzung wiedergenesene Sonja Oberem zwischenzeitlich den Anschluss erneut hergestellt hatte, vermochte sie zur Halbzeit der Spitze mit der Rumänin und der Italienerin Rosaria Console nicht mehr Paroli zu bieten und musste bereits zu diesem Zeitpunkt um rund eine halbe Minute abreissen lassen.Das spannende Duell um den Sieg entschied später die junge Südeuropäerin für sich. Mit einer Zwischenattacke am Lusthaus konnte sie sich von Lidia Simon lösen und zunächst noch erstaunlich leichtfüßig dem Ziel, das sie nach 2:29:22 Stunden erreichte, entgegen eilen.
Lidia Simon folgte in 2:30:40 Stunden mit etwas Abstand. Sonja Oberem, die sich tapfer ins Ziel kämpfte, kam nach weiteren 18 Sekunden als Dritte an.
Wien-Rekord für Samson Kandie
Bei den Männern sorgte der Kenianer Samson Kandie, Schützling des italienischen Trainer-Gurus Dr. Gabriele Rosa, eingangs des letzten Drittels im Prater für die Vorentscheidung, als er sich von seinem Landsmann Raymond Kipkoech distanzieren konnte.
Am Ende musste er seinen Sololauf allerdings büßen, die Beine wurden auf den letzten Kilometern merklich müde. Trotzdem konnte der erschöpfte Samson Kandie den Kampf gegen sich und die Uhr noch erfolgreich gestalten. In 2:08:35 Stunden lief er einen neuen Wien-Rekord. "Es war kein so schweres Rennen", sagte der Sieger, "als ich alleine war, habe ich mich selber angetrieben. Zwischendurch bin ich müde geworden, aber ich konnte am Ende noch einmal zulegen."
Raymond Kipkoech (2:10:45 h) erreichte mit deutlichem Abstand als Zweiter das Ziel.
Michael Buchleitner knackt ÖLV-Norm
Im Mittelpunkt des heimischen Interesses stand der Österreicher Michael Buchleiter, der in 1:06:08 Stunden zur Halbmarathonmarke noch auf Kurs zu einem neuen Landesrekord lag. Die zweite Hälfte hatte es allerdings in sich, wie Samson Kandie kam der Alpenländer in Schwierigkeiten.
Mit einer Endzeit von 2:12:58 Stunden verpasste er zwar den österreichischen Rekord, unterbot als Fünfter allerdings das Olympialimit des ÖLV für Athen in Maßarbeit um zwei Sekunden. Er darf sich zum Abschluss seine Spitzensportkarriere auf seine dritte Olympia-Teilnahme freuen!
"Bis zum Prater ging es noch gut. Ich war am Ende aber sehr steif, so dass ich wusste, es würde eng werden. Ich habe alles rausgepresst", analysierte Michael Buchleitner, "jetzt bin ich froh, dass ich das Olympialimit laufen konnte. Diesmal hatte ich das Glück der paar Sekunden."
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