Daniel Schnelting nähert sich EM-Norm
Internationale Spitzensportler trafen am Sonntag beim 40. Internationalen Leichtathletik-Meeting in Rhede auf nationale Topathleten. Beim Jubiläumsmeeting verpasste Daniel Schnelting (LAZ Rhede) die EM-Norm über 200 Meter nur knapp. In 20,70 Sekunden fehlten dem Lokalmatador nur fünf Hundertstel zur Norm für die Europameisterschaften in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August). Auf der Stadionrunde überzeugte die Wattenscheiderin Esther Cremer 52,80 Sekunden.
Viertelmeilerin Esther Cremer wollte nach der Enttäuschung bei der Team-EM in Bergen (Norwegen), wo sie über Platz sieben und 54,59 Sekunden nicht hinaus gekommen war, wieder Selbstvertrauen in ihrer Paradedisziplin tanken. In 52,80 Sekunden blieb sie unter der 53-Sekunden-Marke. "Die Zeit war wichtig für das Selbstbewusstsein", sagte die WM-Fünfte mit der 4x400-Meter-Staffel. Dennoch fehlte ein gutes Stück zu ihrer Bestzeit (52,16 sec), die sie bei idealen Bedingungen bei ihrem Saisoneinstieg in Rehlingen gelaufen war.Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (17./18. Juli) möchte sie sich noch einmal steigern. "Wenn alles perfekt läuft, ist eine Zeit unter 52 Sekunden möglich." Damit sollte ein Staffelplatz für die Zweitschnellste der deutschen Jahresbestenliste sicher sein. "Alles weitere in Richtung Einzelnorm wäre ein Bonus", findet sie. Der Sieg über 400 Meter ging in 52,54 Sekunden an Esthie Wittstock (Südafrika), die auch die 200 Meter in 23,84 Sekunden für sich entschied.
Bastian Swillims steigert sich
Bei den Männern war Davis Lanceford (Jamaika; 45,97 sec) auf der Stadionrunde nicht zu schlagen. Bastian Swillims (TV Wattenscheid 01), Hallen-EM-Zweiter von 2007, wurde Dritter und steigerte seine Saisonbestzeit um sieben Hundertstel auf 46,99 Sekunden. Knapp dahinter kam Miguel Rigau (LG ASV DSHS Köln) in 47,23 Sekunden ins Ziel.
Über 110 Meter Hürden siegte Marlon Odom (LAZ Zweibrücken). Einen Tag zuvor war er in Mannheim in 13,50 Sekunden zum ersten Mal unter der EM-Norm von 13,60 Sekunden geblieben. Seine Siegerzeit von 13,75 Sekunden reichten aber nicht für eine zweite Normerfüllung.
Acht Sprinter, acht verschiedene Nationen
Die Sprinter sorgten für internationales Flair in Rhede. Über 100 Meter starteten Athleten aus acht verschiedenen Ländern mit einem ägyptischem Sieger. Amr Seoud war in 10,28 Sekunden der Schnellste. Der Ägypter lief sein zweites Rennen nach einer Verletzungspause und steigerte sich im Vergleich zum Vortag, wo er in Uden (Niederlande) nach 10,41 Sekunden gestoppt wurde. Als Zweiter kam Ryan Shields aus Jamaika ins Ziel (10,32 sec). Lokalmatador Daniel Schnelting wurde in 10,43 Sekunden Dritter.
Das vom Rheder Publikum mit Spannung erwartete 200-Meter-Rennen war dagegen eine klare Angelegenheit für Daniel Schnelting. Der 24-Jährige steigert seine Saisonbestleistung auf 20,70 Sekunden, verpasste die EM-Norm damit jedoch knapp. Als Norm ist zweimal eine Zeit von 20,65 Sekunden gefordert. "Die ersten 30 Meter waren noch nicht optimal", sagte Daniel Schnelting, der sich eine weitere Steigerungen bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig erhofft.
Bianca Kappler diesmal im Sprint
Im Weitsprung der Frauen ging es für die Wattenscheiderin Sosthene Taroum Moguenara und Nadja Käther (Hamburger SV) um die zweite Normerfüllung. Nadja Käther hatte bereits beim Springer-Meeting in Wesel mit 6,66 Metern die Norm erfüllt, Sosthene Taroum Moguenara war bei der DAK Leichtathletik-Gala in Wattenscheid 6,65 Meter weit geflogen. Die Deutsche Hallenmeisterin Sosthene Taroum Moguenara blieb mit 6,26 Metern hinter den Erwartungen zurück. Besser lief es für Nadja Käther, die die Norm mit 6,51 Metern nur um neun Zentimeter verfehlte. Den weitesten Sprung landete Dayane Deloach (USA) mit 6,59 Metern.
Bianca Kappler (LC Rehlingen) hat die Norm bereits zweimal in der Tasche und testete stattdessen ihre Schnelligkeit über 100 Meter und startete zudem über 200 Meter (25,20 sec). Über 100 Meter wurde sie in 12,17 Sekunden Fünfte, die Schnellste war Inna Weit (LC Paderborn) in 12,00 Sekunden vor der Kölnerin Janina Kölsch (12,03 sec.).
Im Weitsprung der Männer siegte der Leverkusener Alyn Camara mit neuer persönlicher Bestleistung von 7,75 Metern knapp vor Stephan Louw (Namibia; 7,72 m).
Markus Esser gewinnt Flutlichtwerfen
Bereits am Vorabend des Meetings fand das Hammerwerfen der Männer unter Flutlicht statt. Dem Leverkusener Markus Esser reichten 73,69 Meter für den Sieg vor dem Ägypter Mohsen Anani (70,88 m). Die B-Jugendliche Hammerwerferin Eva Reinders aus den Niederlanden warf mit 57,84 Metern einen nationalen Rekord in ihrer Altersklasse.
Im Rahmen der Qualifikationswettkämpfe für die IBC-(Internationale Paralympische Verbands-)Weltmeisterschaften Anfang 2011 in Neuseeland gab es einen Weltrekord: Die Leverkusener Weitspringerin Vanessa Low steigerte vor den Augen von Speerwurf-Weltmeisterin und Trainerin Steffi Nerius den Weltrekord in ihrer Schadensklasse um sechs Zentimeter auf 3,98 Meter.
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